„Ein einziger Betrug“

Musk will ChatGPT-Entwickler stoppen


02.12.2024 – 00:39 UhrLesedauer: 2 Min.

Elon Musk (r): An Donald Trumps Seite kann er wohl künftig Druck auf die amerikanische Tech-Industrie ausüben. (Quelle: Brandon Bell)

Elon Musk geht gerichtlich gegen den ChatGPT-Entwickler OpenAI vor. Was dahinter steckt.

US-Tech-Milliardär Elon Musk geht erneut juristisch gegen den ChatGPT-Entwickler OpenAI vor. Wie der Sender CNBC berichtete, beantragten Musks Anwälte am Freitag vor einem Bundesgericht eine einstweilige Verfügung gegen die Firma, die zu den wertvollsten privat geführten Tech-Unternehmen zählt. Die Verfügung sieht demnach unter anderem vor, OpenAI daran zu hindern, seine Investoren von der Finanzierung konkurrierender Unternehmen auszuschließen.

Musk schrieb am Sonntag auf seiner Plattform X zu seinem Antrag vor Gericht: „Die Umwandlung von OpenAI von einer Non-Profit-Organisation in eine Maximalprofit-Organisation ist ein einziger Betrug!“

OpenAI wurde als gemeinnützige Organisation gegründet und später in ein gewinnorientiertes Unternehmen umgewandelt. Derzeit strebt es die Umwandlung in eine „Benefit Corporation“ an – also eine gemeinnützige gewinnorientierte Gesellschaft –, was mehr Investitionen anziehen könnte.

Musk war 2015 einer der Mitbegründer von OpenAI. Er stieg aber drei Jahre später wieder aus. Bereits im März hatte der Unternehmer eine Klage gegen OpenAI wegen dessen kommerzieller Neuausrichtung eingereicht.

In der Klageschrift hatte Musk argumentiert, dass das Unternehmen als gemeinnützige Organisation gegründet worden sei. Mittlerweile sei der Entwickler des Chatbots ChatGPT aber de facto ein gewinnorientiertes Tochterunternehmen des Software-Konzerns Microsoft. „Elons vierter Versuch, der wieder dieselben unbegründeten Beschwerden recycelt, ist weiterhin völlig unbegründet“, teilte ein OpenAI-Sprecher laut CNBC mit.

Im Juni reagierte Musk dann mit heftiger Kritik auf die Ankündigung einer Partnerschaft des Technologieriesen Apple mit OpenAI. „Apple hat keine Ahnung, was passiert, wenn es Ihre Daten OpenAI anvertraut“, schrieb Musk damals im Onlinedienst X.

Mit der 2022 veröffentlichten ersten Version seines Chatbots ChatGPT machte OpenAI die Technologie der generativen KI erstmals einem breiten Publikum zugänglich. Mittlerweile ist OpenAI unter der Leitung seines Chefs Sam Altman Weltmarktführer im Bereich KI. ChatGPT lässt sich teils kostenlos nutzen, Premium-Nutzer müssen jedoch zahlen.

Musk hat wiederholt vor den Gefahren von Künstlicher Intelligenz (KI) gewarnt und bezeichnete KI sogar als „unsere größte existenzielle Bedrohung“. Zugleich investiert der weltweit vermögendste Mann massiv in Künstliche Intelligenz und hat mit xAI ein eigenes KI-Unternehmen gestartet.

Mit einer Gerichtsentscheidung zugunsten von Musk könnte OpenAI seine Investoren nicht länger durch eine Konkurrenz-Klausel einschränken. Bisher müssen sich Geldgeber verpflichten, keine anderen KI-Unternehmen zu unterstützen – darunter auch Musks Firma.

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