Aktualisiert am 22.04.2025 – 23:04 UhrLesedauer: 3 Min.

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Elon Musk: Sein Unternehmen Tesla macht deutlich weniger Gewinn als im vergangenen Jahr. (Quelle: IMAGO/Beata Zawrzel)

Tesla hat in den vergangenen Monaten deutlich weniger Autos verkauft. Das zeigt sich auch in den Quartalszahlen.

Tesla hat das vergangene Quartal nach einem Modellwechsel und Kontroversen um die politische Rolle von Firmenchef Elon Musk mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Die Erlöse fielen im Jahresvergleich um neun Prozent auf gut 19,3 Milliarden Dollar. Letztlich brach der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 71 Prozent auf 409 Millionen US-Dollar ein.

Tesla verfehlte mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten. Sie hatten beim Umsatz im Schnitt mit gut 21 Milliarden Dollar gerechnet. Beim bereinigten Gewinn pro Aktie kam Tesla auf 0,27 Dollar, während am Markt im Schnitt 0,39 Dollar erwartet worden waren.

Die Aktie schwankte im nachbörslichen Handel zwischen leichten Gewinnen und leichten Verlusten. Tesla bestätigte zugleich, dass noch im ersten Halbjahr 2025 die Produktion günstigerer Modellvarianten beginnen solle. Auch wurde bekräftigt, dass ein Robotaxi ohne Lenkrad und Pedale ab 2026 gefertigt werden soll.

Dabei steht nicht allein Musks politische Haltung in der Kritik, sondern vor allem auch der zeitliche Aufwand, den seine Tätigkeit als Berater von US-Präsident Donald Trump und Leiter der Effizienzbehörde Doge mit sich bringt. Demokratische Schatzmeister aus sieben US-Bundesstaaten hatten deshalb noch vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen ihre Sorge darüber geäußert, dass Musk Tesla nicht genügend Aufmerksamkeit widmet. Angesichts der Bedeutung des Unternehmens für die regionale Wirtschaft, Innovation und Beschäftigung stelle dies ein Risiko dar, heißt es in einem offenen Brief an das Tesla-Board vom 17. April.

In dem Schreiben betonen die Schatzmeister die Notwendigkeit, dass Unternehmen wie Tesla in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld wieder zu einem „stabilen und fokussierten Kurs“ zurückkehren müssten. Ein Scheitern Teslas würde nicht nur Aktionäre treffen, sondern Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und das Vertrauen in die Energiewende haben, warnten unter anderem die kalifornische Finanzkontrolleurin Malia Cohen sowie die Schatzmeister aus Washington, Illinois und weiteren Bundesstaaten.

Die Unterzeichner fordern vom Board Auskunft darüber, wie sichergestellt werde, dass Musk und das Managementteam genügend Zeit und Ressourcen auf die Lösung der operativen Probleme verwenden. Zudem solle das Gremium darlegen, wie die Vergütung des Top-Managements im Einklang mit dem Aktionärswert und der Unternehmensverantwortung stehe. Von dem Konzern war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

Marktbeobachter dürften auch deshalb auf die Telefonkonferenz gespannt sein, in der sich Musk Fragen zu den Quartalszahlen stellt. In der Vergangenheit überspielte er oft schwächere Ergebnisse mit Versprechen großer Erfolge in der Zukunft. So behauptet er, dass Roboter und selbstfahrende Autos den Konzern zum mit Abstand wertvollsten Unternehmen der Welt machen können.

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