Laut Medienbericht
Audi plant Rückkehr einer Legende
20.03.2025 – 15:24 UhrLesedauer: 2 Min.
Der TT ist Geschichte – aber nicht das Ende der Sportwagen-Tradition: Audi plant einen elektrischen Nachfolger des berühmten Modells. Alles über das mögliche Comeback auf einen Blick.
Flach, rund, schnörkellos: Der Audi TT war ein Design-Statement, das zur Ikone wurde. Ein Vierteljahrhundert blieb er im Programm, dann das Aus: Seit November 2023 rollt kein TT mehr vom Band. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Audi-Chef Gernot Döllner will das Sportwagen-Segment nicht abschreiben. Das gehöre zur DNA der Marke, sagt er. Doch einfach an die Vergangenheit anknüpfen? „Als Autohersteller kann man seine Vergangenheit nicht kopieren.“ Ein möglicher TT-Nachfolger müsste anders sein. Größer? Elektrisch? Die Zukunft ist offen – aber Audi denkt darüber nach.
Sicher ist: Ein neuer TT wird keinen Verbrennungsmotor mehr haben. Ein Plug-in-Hybrid? Vielleicht. Ein reines Elektroauto? Wahrscheinlich. Aber erst, wenn die Technik ausgereift ist. Schnellere Ladezeiten, größere Reichweiten – das sind die Voraussetzungen für einen echten Sportwagen. Döllner sagt: „Für die Alpenüberquerung und Fahrspaß auf der Landstraße spricht nichts gegen ein Elektroauto.“
Doch die Realität bremst die Vision. Zumindest vorerst. Audi steckt in der Krise: Gewinneinbruch, Stellenabbau, ein immer härter werdender Markt. Bevor ein neuer Sportwagen kommt, muss das Kerngeschäft wieder auf festen Füßen stehen. Ein neuer TT kommt deshalb wahrscheinlich nicht vor 2027.
Der TT wurde von Audis damaligem Konzeptchef Ulrich Hackenberg und Designer Freeman Thomas entwickelt und war schon bald ein Klassiker. Thomas schwärmte von der „teutonischen Reinheit der Form“ und zog ein klares Fazit: „Dieses Auto spricht Deutsch.“ Und die Welt verstand es – mit Begeisterung.
1995 auf der IAA in Frankfurt war er der Star: Audis TT-Studie elektrisierte das Publikum. Die Begeisterung war so gewaltig, dass sich die damals eher nüchterne Marke entschloss, den Wagen in Serie zu bringen. Drei Jahre später rollte der TT – kaum verändert – vom Band.
So schön das rundliche Heck auch war – es hatte eine gefährliche Kehrseite. Ohne klare Abrisskante erzeugte es bei hohem Tempo zu viel Auftrieb auf der Hinterachse. Das sportlich abgestimmte Fahrwerk tat sein Übriges: Der TT wurde in schnellen Kurven unberechenbar. Das Heck konnte abrupt ausbrechen – für ungeübte Fahrer ein Albtraum.
Die Folge: eine Serie schwerer, teils tödlicher Unfälle. Die Medien stürzten sich auf das Problem, der Druck auf Audi wuchs. Die Lösung? Ein kleines Spoilerlippen-Update und ein überarbeitetes Fahrwerk. Doch das ESP, das später serienmäßig verbaut wurde, sollte es für Bestandsfahrzeuge nicht geben – angeblich zu aufwendig. Die Kunden protestierten, Audi lenkte ein. ESP wurde nachgerüstet, aber nur gegen eine Selbstbeteiligung von 650 D-Mark.