Im Süden wird es kritisch
Lebensgefährliche Eis-Unwetter drohen
Aktualisiert am 28.11.2025 – 12:21 UhrLesedauer: 2 Min.
Zuletzt waren vier Menschen ums Leben gekommen, als der Deutsche Wetterdienst die Alarmstufe Rot wegen gefrierendem Regen ausgerufen hatte. Jetzt könnte diese Warnstufe wieder erreicht werden.
Es ist erst wenige Tage her: Auf der A93 in Bayern starben drei Männer auf glatter Fahrbahn in einem Kleintransporter, auf der A81 in Baden-Württemberg schleuderte ein 68-Jähriger in den Tod. In der Nacht zum Montag hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) Alarmstufe Rot wegen gefrierendem Regen ausgerufen.
Exakt dieselbe Wetterlage droht nun auch ab Freitagabend wieder. Bis Samstagvormittag wird es den Prognosen zufolge hochgefährlich. Der Deutsche Wetterdienst erwartet entlang und südlich der Donau sowie im östlichen Mittelgebirgsraum gefrierenden Regen und Glatteis. Vor allem in Teilen Bayerns seien Unwetter möglich, warnt der DWD. Wenn der DWD die Unwetter-Warnstufe erreicht sieht, heißt das: Alarmstufe Rot – und damit „Gefahr für Leib und Leben“.
Der Diplom-Meteorologe Dominik Jung bestätigt: „Besonders betroffen sind voraussichtlich Teile Süd- und Südostdeutschlands, etwa Franken, Bayern und einige Mittelgebirgsregionen.“ In diesen Gebieten bestehe ein erhöhtes Risiko für gefrierenden Regen und damit spiegelglatte Straßen. Dort, wo Niederschlag – egal ob Regen, Schneeregen oder Schnee – auf bereits gefrorene Böden trifft, werde es heikel. „Die Situation wird dann sehr kritisch“, warnt Jung.
Auch Jürgen Schmidt vom Wetterdienst Wetterkontor warnt: Wenn das erwartete Regenband auf den gefrorenen Boden in Bayern trifft, könne es „extrem glatt“ werden.
Gefrierender Regen ist so gefährlich, weil aus harmlos aussehendem Regen in Sekunden eine harte, glatte Eisschicht wird, die fast wie Glas auf Straßen, Gehwegen und Treppen liegt. Die Eisschicht ist sehr gleichmäßig und glatt, anders als bei festgefahrenem Schnee, der oft rauer ist. Sie wirkt aber oft nur wie nasser Asphalt – obwohl es sich um eine zusammenhängende Eisplatte handelt, auf der Reifen und Schuhsohlen fast keinen Halt mehr finden.
Video | Schneechaos auf deutschen Straßen – Hier wird vor Glatteis gewarnt
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Meteorologe Jung mahnt daher: Wer in der Nacht und am Morgen in den Glatteis-Regionen unterwegs ist, solle sehr vorsichtig sein, gerade im Straßenverkehr und zu Fuß. „Kurzum“, fasst Jung zusammen, „der Südosten ist der gefährdete Punkt in Deutschland. Beim Rest bleibt die Nacht frostfrei, da passiert eher nichts.“
