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Mit exotischen Zutaten sorgt eine Dubai-Waffel-Kreation auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt für lange Schlangen und Fotomaterial einiger Social-Media-Accounts. Wie schmeckt die Bubble-Waffel? t-online hat sie getestet.

Als der Hype losbrach, hat sich Standbetreiberin Daniela Hornig selbst direkt auf den Weg gemacht, um Dubai-Schokolade zu ergattern und zu testen. „Mein Mann hat mich für verrückt erklärt“, sagt sie und lacht. Rund 15 Euro hat sie damals für den süßen Genuss hingeblättert.

Gut investiert waren die allemal: Denn Hornig war von der Dubai-Schokolade begeistert und fragte sich schnell: „Wäre das nicht auch etwas für den eigenen Waffelstand auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt?“ Die Dortmunderin experimentierte und kreierte schließlich die „Dubai-Waffel“: Eine Bubble-Waffel, bestrichen mit Pistaziencreme und Kadayif, das sind gebackene Teigfäden, die im Deutschen auch Engelshaar genannt werden.

Schlangen am Waffel-Stand

Obendrauf kommen Sahne, gehackte Pistazien und Schokoladensoße. „Als wir die Dubai-Waffel im Oktober entwickelt haben, war es teilweise noch richtig schwierig, an die Zutaten zu kommen und die Preise sind immer weiter gestiegen aufgrund der hohen Nachfrage“, erinnert sich Hornig.

Die Dubai-Waffel: Eine Bubble-Waffel, bestrichen mit Pistaziencreme und gebackenen Teigfäden. (Quelle: Marie Illner)

Hoch ist die Nachfrage nach der Dubai-Waffel auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt geblieben. Zuvor testete die Betreiberin den Trend-Snack schon auf der Kirmes in Bocholt und auf dem Dortmunder Hansemarkt. Überall war das Bild das gleiche: Die Dubai-Waffel wurde ihr aus den Händen gerissen, vor allem die jüngere Zielgruppe stand Schlange, so auch beim jetzigen Stand auf der Kampstraße an der Reinoldikirche.

Neun Euro kostet die Dubai-Waffel. Im Umfeld von Grillschinken für 7,50 Euro, Pilzpfanne für 7 Euro und Crêpes für bis zu 7 Euro wird das von den Besuchern des Weihnachtsmarktes akzeptiert.

Ältere Leute rümpften im Vorbeigehen schon mal die Nase und beschwerten sich über den Preis, berichtet Hornig. Ihrer Meinung nach liegt das daran, dass sie sich nicht im Klaren sind, wie teuer die Zutaten für Produktion sind. Entwickelt wurde die Schokolade eigentlich schon im Jahr 2021, und zwar von der Unternehmensgründerin Sarah Hamouda. Viral ging die Schokolade dann in Europa aber erst im Herbst 2024, befeuert durch Videos auf der Social-Media-Plattform TikTok.

Nun zum Test: Es dauert keine fünf Minuten, bis die Dubai-Waffel fertig ist. Kaum einer kauft die Waffel, ohne vor dem Verzehr eine Aufnahme für Instagram, Snapchat oder TikTok zu machen. Entsprechend hübsch angerichtet sieht sie aus: Die beinahe giftgrüne Pistaziencreme hebt sich farblich von dem goldgelben Hörnchen ab. Die gelb-gehackte Pistazie auf der Sahnehaube rundet das Bild ab – für das Auge ist die Dubai-Waffel in jedem Fall ansprechend, auch weil sie so anders aussieht als die typische Waffel mit Puderzucker.

Der Dortmunder Weihnachtsmarkt aus der Vogelperspektive: Der Markt hat noch bis zum 30. Dezember geöffnet. (Quelle: Ralf Rottmann/imago)

Aber wo fängt man nun an zu essen? „Man kann die Sahne löffeln und dann am Rand abbeißen“, schlägt Hornig vor. „Aber jeder findet da seine eigene Taktik“, sagt sie. Also zuerst ein Löffel Sahne mit gehackten Pistazien. So weit, so ungewöhnlich. Die luftige Konsistenz der Sahne fühlt sich im Mund wie ein Gegensatz zu den gehackten Pistazien an. Beim zweiten Biss trifft cremiger Pistazienaufstrich auf crunchiges Engelshaar. Aber Achtung: Die ganze Waffel schmeckt süß, süßer, am süßesten. In einem Rutsch kriegt wohl kaum jemand die Dubai-Waffel herunter.

Wer Dubai-Schokolade probieren möchte, bekommt bei der Dubai-Waffel nicht wirklich die Chance dazu. Sie ist im „Dubai-Style“ gehalten, enthält aber am Ende keine Dubai-Schokolade als solche. Wer den Dubai-Style probieren möchte, bekommt auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt dafür mehrfach Gelegenheit: Auch Churros, Crêpes und Poffertjes locken mit ähnlichen Zutaten. Empfehlenswert ist es aber, sich jedes dieser Produkte, wenn möglich, zunächst zu teilen – alle dürften vergleichbar mächtig sein.

Ob der Trend auch im kommenden Jahr auf den Weihnachtsmarkt zurückkehren wird, vermag Hornig noch nicht abschließend zu beantworten: „Da gehen die Meinungen auseinander“, sagt die Standbetreiberin. Feststeht für sie nur: Egal, welchen Foodtrend es im kommenden Jahr geben wird – wenn’s passt, kommt er auf die Dortmunder Weihnachtsmarktwaffeln.

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