Ein Experiment im Ersten, das in sich zusammenfällt

Ulrich Tukur spielt wie gewohnt präzise, mit feinem Gespür für Zwischentöne und Irritation. Sein Felix Murot bleibt auch in diesem Fall eine Figur, die sich nicht greifen lässt – zwischen Melancholie, Ironie und intellektueller Schärfe. Doch dieses Mal kann selbst sein Spiel nicht kaschieren, dass die Figur zunehmend im eigenen Konstrukt versinkt. Murot verliert seine Funktion als Ermittler, wird zum Projektionsraum einer verkopften Erzählung. Was sonst als kluger Bruch mit dem Format funktioniert, kippt hier in Beliebigkeit. Die emotionale Fallhöhe bleibt aus – und damit auch das, was Murot eigentlich so besonders macht.

„Murot und der Elefant im Raum“ ist ein mutiger Film, aber kein überzeugender. Wer Lust auf surreales Erzählen, auf symbolische Räume und psychologische Tiefe hat, wird hier manches entdecken. Doch wer einen spannenden Fall, eine nachvollziehbare Handlung oder gar emotionale Wucht erwartet, dürfte enttäuscht sein. Dieser „Tatort“ will mehr als ein Krimi sein, ein ARD-„Twin Peaks“ für Feinkostliebhaber – und verliert dabei ausgerechnet das aus dem Blick, wofür er entworfen wurde: das Publikum.

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