Nach der heftigen Auseinandersetzung von Ultras aus Braunschweig und Hannover im kleinen Dorf Adenbüttel ermittelt die Polizei intensiv.

„Krass“ ist von Anwohnern zu hören, geht es um die Auseinandersetzung am Sonntag. „So viel Polizei hatten wir hier noch nie“, berichtet ein weiterer Adenbütteler. Das ganze Dorf sei in Aufruhr gewesen, sagt eine Einwohnerin.

Überall lagen Scherben auf der Straße rund um das Gasthaus, sie zeugten von der Massenschlägerei, die es in dem kleinen Ort im Landkreis Gifhorn kurz vorher gegeben hatte. In der Gaststätte hatten sich laut Polizei rund 150 Personen aus der gewaltbereiten Braunschweiger Fanszene zum Schauen des Niedersachsen-Derbys getroffen. Durch einen Seiteneingang sollen sich etwa 50 Hannoveraner Ultras Zugang verschafft haben.

Vor dem Gasthaus kam es dann zu der Massenschlägerei. Die Polizei – eigentlich am Stadion im Einsatz – rückte aus Braunschweig ab und fuhr nach Adenbüttel. Zahlreiche Mannschaftsbusse waren später zu sehen, an den Ortsausgängen, aber natürlich vor allem vor dem Gasthaus standen sie.

Nun teilt die Polizei Braunschweig mit, dass sie eine Ermittlungsgruppe eingerichtet hat. Diese umfasst derzeit neben den szenekundigen Beamten vier Mitarbeiter aus dem Zentralen Kriminaldienst der Polizeiinspektion Braunschweig, heißt es in der Mitteilung.

Nach der Massenschlägerei kontrollierte die Polizei mehr als zehn Fahrzeuge sowie mehrere Personengruppen. Dabei stellte sie mehr als 50 Personalien fest und sicherte unter anderem Zahnschutzutensilien und Vermummungsgegenstände. Am Sonntag war die Polizei im Großraum Braunschweig unterwegs, sie kontrollierte aber auch in Hannover. Ob alle kontrollierten Fahrzeuge und Personen in Verbindung mit der Auseinandersetzung in Adenbüttel stehen, ist Gegenstand der aktuellen Ermittlungen, betont die Polizei.

Die Polizei hat derzeit ein Verfahren wegen besonders schweren Landfriedensbruch eingeleitet. Hinweise können an den Kriminaldauerdienst in Braunschweig unter 0531/476-2516 gerichtet werden.

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