„Versuche, mit der Situation zurechtzukommen“

Spendenaufruf gestartet: Ex-DFB-Talent schwer erkrankt


13.11.2024 – 11:57 UhrLesedauer: 2 Min.

Irini Ioannidou: Die SGS Essen führte sie über mehrere Saisons als Kapitänin aufs Feld. (Quelle: nordphoto / Rauch via www.imago-images.de/imago)

Jahrelang spielte Irini Ioannidou in der Bundesliga, lief auch für die deutschen U-Nationalmannschaften auf. Nun ist die Ex-Fußballerin schwer erkrankt – und bittet um Hilfe.

Die ehemalige deutsche Juniorennationalspielerin Irini Ioannidou ist an Amyotropher Lateralsklerose (ALS) erkrankt. Das gab die 33-Jährige über einen Spendenaufruf bei „GoFundMe“ bekannt. Die neurodegenerative Krankheit sei bei ihr vor über einem Jahr diagnostiziert worden, schrieb sie. „Seither versuche ich so gut es geht, mit dieser Situation, immer weniger mobil zu sein und wenig bis kaum eigenständig sein zu können, zurechtzukommen“, so Ioannidou.

Warum kommt der Spendenaufruf jetzt? Sie sei nun „an einem Punkt angelangt, wo ich auf Hilfe/Unterstützung anderer angewiesen bin“, schrieb die ehemalige Mittelfeldspielerin. Die Schulmedizin würde aktuell nur ein Medikament verschreiben, welches das Voranschreiten der Krankheit verzögere. Sie und ihre Familie hätten in diesem Jahr viel Zeit und Geld investiert, „um dennoch mehr Lebensqualität zurückzugewinnen.“ Jetzt sei sie auf Therapiemaßnahmen gestoßen, die Patienten mit ähnlichen Symptomen und Krankheitsverläufen positiv unterstützen würden.

Das Problem: „Leider sind diese erfolgversprechenden Therapien Selbstzahlerleistungen“, so Ioannidou. Für sie allein sei das nicht stemmbar. Es handle sich um einen hohen fünfstelligen Betrag, der benötigt werde. Als Ziel sind im Spendenaufruf 90.000 Euro angegeben. Ioannidou betonte, sie sei „für jede Spende, egal wie sie auch ausfällt, sehr dankbar.“ Mittlerweile sind bereits über 30.000 Euro zusammengekommen (Stand: 13. November 2024, 11:13 Uhr).

Ioannidou spielte zu Beginn ihrer Karriere für den FCR 2001 Duisburg. Mit dem Klub gewann sie 2009 und 2010 den DFB-Pokal, spielte dabei auch an der Seite der jungen Alexandra Popp.

Nach dem zweiten Pokalsieg wechselte die gebürtige Essenerin dann in ihre Heimatstadt. Bei der SGS Essen reifte Ioannidou in der Folge zu einer gestandenen Bundesligaspielerin, wurde Kapitänin, erreichte mit ihrer Mannschaft zweimal das DFB-Pokalfinale, zuletzt 2020.

Im Endspiel gegen den VfL Wolfsburg schoss Ioannidou die SGS Essen mit einem direkt verwandelten Freistoß in der Nachspielzeit in die Verlängerung, vergab später im Elfmeterschießen aber ihren Versuch. Der Pokal ging letzten Endes nach Wolfsburg. 2021 wechselte Ioannidou nach Köln, beendete im selben Jahr aber noch ihre Karriere.

Für die deutsche A-Nationalmannschaft lief sie zwar nie auf, dafür war sie aber in den U-Teams für die DFB-Auswahl aktiv. Mit der U19 nahm sie 2010 an der Europameisterschaft in Nordmazedonien teil, kam dort in zwei Partien zum Einsatz. 2012 erzielte sie zudem ein Tor beim 2:0 der U23 gegen Schweden und war damit im bisher letzten Spiel eines U23-Teams der DFB-Frauen erfolgreich.

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