
Gerichtsverfahren in Berlin
Ehemaliger Union-Trainer gesteht Kindesmissbrauch
16.12.2025 – 14:42 UhrLesedauer: 1 Min.
Gegen einen ehemaligen Trainer des 1. FC Union Berlin werden schwere Vorwürfe erhoben. Zwei Fälle gesteht er vor Gericht.
Ein 28-jähriger ehemaliger Jugendtrainer des 1. FC Union Berlin hat vor dem Berliner Landgericht sexuelle Übergriffe auf zwei elfjährige Jungen gestanden. Die Taten sollen sich im Dezember 2022 und Anfang Februar 2023 ereignet haben.
Laut Ermittlungen kam es zu den Übergriffen bei Übernachtungen in der Wohnung des Beschuldigten. Die betroffenen Jungen stammen aus Mecklenburg-Vorpommern. Sie sollen wegen versprochener Fußballtrainings zum Angeklagten gereist sein.
Der Beschuldigte ließ über seinen Verteidiger erklären: „Es hat sich um spontane Entschlüsse gehandelt, die falsch waren.“ Er bedauere sein Verhalten zutiefst und wolle an sich arbeiten.
Union Berlin trennte sich Anfang 2023 nach Bekanntwerden der Vorwürfe von dem Nachwuchstrainer. Der Verein informierte die Polizei. Die Staatsanwaltschaft klagte den Mann wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern, versuchten Missbrauchs und weiterer Delikte an. Ursprünglich warf sie ihm zwölf mutmaßliche Taten vor.
Der Angeklagte lebt inzwischen in Stuttgart. Er gab an, seit seinem 17. Lebensjahr als Trainer gearbeitet zu haben. Ihm sei ein freundschaftliches Verhältnis zu Kindern und Eltern wichtig gewesen. Er bot auch Privattraining an.
Der ausgebildete Erzieher erklärte: „Es kam zu immer engeren Kontakten.“ Er bat für seine Fehler um Entschuldigung. Aus dem Bereich der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen habe er sich „vollständig zurückgezogen“. Das Gericht stellte am ersten Verhandlungstag mehrere Fälle vorläufig ein. Der Prozess wird am 19. Dezember fortgesetzt.