Schädlicher als Zigarettenqualm

Forscher warnen: Duftkerzen erhöhen das Lungenkrebsrisiko


08.12.2024 – 10:55 UhrLesedauer: 2 Min.

Beim Abbrennen von Duftkerzen entstehen giftige Stoffe. (Quelle: lantapix via www.imago-images.de)

Räucherstäbchen und Duftkerzen zur Weihnachtszeit? Lieber darauf verzichten, sagen Forscher. Denn das Risiko für schwere Erkrankungen steige enorm.

Keine gute Nachricht für Fans von Duftkerzen, Lufterfrischern und Räucherstäbchen: Die Produkte verschlechtern die Luftqualität in Innenräumen so stark, dass die Risiken für schwere Erkrankungen ihrer Bewohner drastisch steigen, haben Forscher herausgefunden.

Ihre entsprechende Studie haben die Wissenschaftler Asit Kumar Mishra vom University College Cork und Marie Coggins von der University of Galway im Fachmagazin „The Conversation“ zusammengefasst. Dort berichten sie, dass Duftkerzen die Konzentration von Feinstaubpartikeln auf das 15-Fache der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegten Grenzwerte in Innenräumen erhöhen können.

Beim Abbrennen entstehen laut der Forscher zudem giftige Gase wie Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid und Stickoxide, die die Luft zusätzlich belasten. Dadurch kann es zu zahlreichen gesundheitlichen Problemen kommen.

Zu den kurzfristigen Auswirkungen gehören:

Die langfristigen Folgen können sein:

Auch bestehende Erkrankungen wie Asthma können durch beim Verbrennen freigesetzten Feinstaub verschlimmert werden, heißt es weiter.

Die Forscher verglichen die Auswirkungen der Duftkerzen und Räucherstäbchen mit denen von Zigaretten. „Wenn gleiche Mengen Zigaretten und Räucherstäbchen verbrannt werden, erzeugen die Räucherstäbchen etwa viermal so viel Feinstaub wie die Glimmstängel“, heißt es.

Sind Raumdüfte mit natürlichen Inhaltsstoffen die Lösung? Nein, sagen die Forscher. Auch natürliche Raumdüfte können beim Verbrennen zahlreiche Schadstoffe in gesundheitsgefährdender Menge freisetzen. Die Stoffe können mit dem Ozon in der Raumluft reagieren und Nebenprodukte erzeugen, die ebenfalls giftig sein können.

Wer trotz der Risiken nicht auf Duftkerzen und Räucherstäbchen verzichten will, sollte ein paar Hinweise beachten, um die gesundheitliche Belastung zu verringern. So sollten die Produkte möglichst in großen Räumen verwendet werden. Denn es gilt: Je kleiner der Raum, desto größer ist die Schadstoffbelastung.

Zudem sollten Duftkerzen und Räucherstäbchen in der Nähe eines geöffneten Fensters abgebrannt werden, um die Schadstoffbelastung zu verringern. Da der meiste Rauch beim Erlischen der Kerzen entsteht, sollten Duftkerzen möglichst im Freien ausgeblasen werden, raten die Wissenschaftler.

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