„Deutschlands schönster Wanderweg“

Wander-Vielfalt in Sachsen: Drei Wege kämpfen um Titel


23.03.2025 – 19:22 UhrLesedauer: 2 Min.

Schloss Moritzburg bei Dresden: Je nach Route kann man auf dem Karras-Rundweg diese Aussicht genießen. (Quelle: Sylvio Dittrich)

Drei Routen aus Sachsen sind für die Wahl zu „Deutschlands schönstem Wanderweg“ nominiert. Noch bis Ende Juni kann abgestimmt werden.

Wer gern wandert, kann aktuell mitentscheiden: Bei der Publikumswahl des Wandermagazins stehen in diesem Jahr insgesamt 20 Routen zur Abstimmung – zehn Tagestouren und zehn Mehrtagestouren. Mit dabei: Drei Wanderwege aus Sachsen, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Für den Freistaat ist das eine erfreuliche Nachricht. In der Vergangenheit war Sachsen bei der Wahl eher unterrepräsentiert. Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz holte 2007 zwar den Gesamtsieg, danach wurde es ruhig. Erst 2023 tauchte er wieder auf – mit einem dritten Platz bei den Mehrtagestouren. Jetzt könnten neue Namen aufs Treppchen wandern.

Der Karras-Rundweg beginnt direkt vor den Toren Dresdens – am Spitzgrundteich in Coswig. Die Rundstrecke ist in zwei Varianten begehbar: neun oder 17 Kilometer lang, mit sanften Anstiegen.

Die Route führt durch Waldstücke, vorbei an Teichen, durch kleine Siedlungen und bietet bei gutem Wetter Ausblicke bis zum Meißner Dom. Zu den Stationen gehören der Seerosenteich in einem alten Steinbruch, der Hohburgtunnel – bekannt aus einem DEFA-Film – und das barocke Schloss Moritzburg. Der Weg ist nach einem Rittergeschlecht benannt, dessen Spuren noch heute in der Region zu finden sind.

Die Strecke zählt zu den „Wanderlieblingen Dresden Elbland“ und ist auch mit Bahn und Bus gut erreichbar.

Der rund 15 Kilometer lange Rundweg in der Sächsischen Schweiz ist nach dem Maler Caspar David Friedrich benannt. Er beginnt in Krippen, führt über den Mittelhangweg zur Kaiserkrone – dort entstand 1813 die Zeichnung, die später zum Gemälde „Wanderer über dem Nebelmeer“ wurde – und weiter über den Wolfsberg bis nach Reinhardtsdorf.

Zwölf Infotafeln entlang der Route zeigen historische Motive des Künstlers und verknüpfen Landschaft mit Kunstgeschichte. Der Weg wurde 2024 überarbeitet, neu beschildert und mit zusätzlichen Aussichtspunkten ergänzt.

Der Kammweg ist eine klassische Fernwanderroute: 287 Kilometer, 17 Etappen, zertifiziert als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“. Er beginnt im Altenberger Ortsteil Geising und führt über mehrere Höhenzüge des Erzgebirges und Vogtlands bis nach Blankenstein in Thüringen.

Unterwegs liegen Orte wie Neuhausen mit dem Nussknackermuseum, der Schwartenberg mit Panoramablick und das Spielzeugdorf Seiffen. Neben Natur- und Kulturlandschaften begegnet man unterwegs auch Relikten des historischen Bergbaus.

Die Wahl wird jährlich vom Wandermagazin organisiert. Noch bis zum 30. Juni 2025 können Wanderfreunde online für ihre Favoriten abstimmen – getrennt nach Tagestouren und Mehrtagestouren.

Neben den sächsischen Kandidaten stehen bei der diesjährigen Wahl auch Wanderwege aus dem Schwarzwald, dem Bayerischen Wald oder der Lüneburger Heide zur Abstimmung. Die Ergebnisse werden nach dem Ende der Abstimmungsphase im Sommer 2025 veröffentlicht.

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