Zehn spannende Fakten zum Märchen

Warum es am „Aschenbrödel“-Set nach Fisch roch


Aktualisiert am 23.12.2024 – 12:06 UhrLesedauer: 3 Min.

„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: Der Film lief vor 50 Jahren zum ersten Mal. (Quelle: WDR/DEGETO)

Kaum ein Märchenklassiker ist so berühmt wie „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Hier sind zehn Fakten, die selbst Kenner überraschen könnten.

Die Darstellerin des Aschenbrödels, Libuše Safránková, war 20 Jahre alt, als die ČSSR/DDR-Koproduktion sie 1973 berühmt machte. Der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ wird nun schon seit 51 Jahren zu Weihnachten im Fernsehen ausgestrahlt. Sie sehen sich den Film auch jedes Jahr an? Dann versuchen Sie doch mal, die folgenden Fragen zu beantworten.

Eigentlich sollte der Film im Frühling gedreht werden. Doch schließlich wurde aus dem Märchenfilm ein Winterfilm. Das lag hauptsächlich an den Verantwortlichen der DEFA (Deutsche Film AG). Für die warmen Monate waren bereits viele Filmprojekte geplant. Zudem sollten die Mitarbeiter der Babelsberger Filmstudios auch im Winter ausgelastet werden.

„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ wurde also im Winter 1972/1973 gedreht. Schnee gab es in dieser Zeit am Drehort allerdings kaum. Da hatte die Filmcrew eine Idee: Für die Außenaufnahmen ließ sie Kunstschnee fallen. Der wurde damals jedoch teilweise aus Fischmehl hergestellt. Und danach soll es eben manchmal am Set gerochen haben.

Der Film wurde in den Babelsberger Studios der DEFA und auf Schloss Moritzburg nahe Dresden gedreht. Außerdem gab es Drehorte in Tschechien: Die Burg Schwihau diente als Gutshof der bösen Stiefmutter, der Böhmerwald als Naturkulisse und dazu gab es noch die Filmstudios Barrandov in Prag.

Die Eule Rosalie bewacht die Schmuckschatulle von Aschenbrödel. Sie gehörte ihren verstorbenen Eltern. Das Waisenkind muss im Film gut darauf aufpassen, immerhin hat ihre herrische Stiefmutter schon den Gutshof des Vaters an sich gerissen.

Der Hund Kasperle und die Eule Rosalie sind die besten Freunde von Aschenbrödel. Sie unterstützen das junge Mädchen, wo sie nur können. Und dann war da noch ihr Pferd …

Das Pferd von Aschenbrödel heißt Nikolaus. Allerdings gab es davon während der Dreharbeiten nicht nur eins, sondern zwei. Das Originalpferd aus Tschechien hieß Ibrahim und wurde für die Szenen im Nachbarland genutzt. Da in dieser Zeit jedoch Tiertransporte in die DDR wegen der kursierenden Maul- und Klauenseuche untersagt waren, mussten die Szenen in Deutschland mit dem Schimmel Kalif gedreht werden.

Für die Reitszenen waren etliche Doubles nötig, verriet Regisseur Vaclav Vorlicek in einem Interview. „Im Gegensatz zu Šafránková, die schon große Erfahrungen mit dem Reiten hatte, hatten Pavel Trávnícek, Víteszlav Jandák und Jaroslav Drbohlav überhaupt keine Erfahrung damit. Also bekamen alle drei Prinzen eine Grundkurs“, erzählte er. Libuše Šafránková wurde hingegen nur einmal von einer Stuntfrau ersetzt, als das Pferd über einen Baumstamm springen musste. Die Szene, in der sie dem Prinzen das Pferd stielt, habe sie hingegen ganz allein gemeistert.

Die Dreharbeiten liegen mehr als 50 Jahre zurück. Seitdem hat sich viel verändert. Während Pavel Trávníček, der den Märchenprinzen spielte, noch immer als Schauspieler tätig ist, leben viele der Darsteller aus dem Märchenklassiker nicht mehr. Aschenbrödel Libuše Šafránková starb im Juni 2021, die Stiefmutter Carola Braunbock bereits 1978.

Schauspielerin Daniela Hlaváčová war während der Dreharbeiten schwanger. Das passte allerdings so gar nicht zu der Rolle. Deswegen musste sie ihren damaligen Babybauch unter ihren üppigen Kleidern verstecken. Ihre Rolle, Stiefschwester Dora, ist im Film immerhin auf Prinzenjagd: Sie will, vor allem auch auf Drängen ihrer Mutter, der Stiefmutter von Aschenbrödel, die Frau an der Seite des Prinzen werden.

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