Polizei verspricht große Belohnung

Eltern setzen drei Babys aus


21.01.2025 – 19:55 UhrLesedauer: 2 Min.

Baby Harry: Auch seine Geschwister wurden ausgesetzt. (Quelle: Metropolitan Police)

Vor einem Jahr wurde ein Baby kurz nach der Geburt ausgesetzt. Jetzt ist klar: Die Eltern des Kindes haben nicht zum ersten Mal ein Neugeborenes abgegeben.

Die Londoner Polizei hat eine Belohnung von 20.000 britischen Pfund (etwa 23.600 Euro) für Hinweise zu den Eltern von drei in Ost-London ausgesetzten Babys ausgelobt. Alle drei Neugeborenen wurden kurz nach ihrer Geburt gefunden und sind voll geschwisterlich miteinander verwandt, berichtete der britische Rundfunksender BBC. Baby Elsa wurde vor einem Jahr in einer Einkaufstasche nahe dem Greenway-Fußweg gefunden – weniger als eine Stunde nach ihrer Geburt.

Die Polizei hat nun ein Foto der Einkaufstüte veröffentlicht, in der Elsa entdeckt wurde. Das Baby war stark unterkühlt und wurde im Krankenhaus nach der Figur Elsa aus dem Disney-Film „Die Eiskönigin“ benannt. Bereits im September 2017 war das Baby Harry in einer Decke eingewickelt aufgefunden worden, ebenfalls kurz nach seiner Geburt.

Ein weiteres Neugeborenes namens Roman wurde im Februar 2019 bei eisigen Temperaturen in einem weißen Handtuch und einer Einkaufstasche gefunden. DNA-Tests haben bestätigt, dass alle drei Kinder Geschwister sind. Die Kinder, die mittlerweile andere Namen tragen, sind wohlauf; Elsa befindet sich in Betreuung bei einer Pflegefamilie, die anderen beiden wurden bereits adoptiert.

Die Polizei hat über 450 Stunden Videomaterial überprüft und ein vollständiges DNA-Profil der Mutter erstellt. Es wird angenommen, dass die Eltern seit sechs Jahren in den Londoner Stadtteilen Plaistow oder East Ham leben könnten. Ein Sprecher der Polizei äußerte sich nachdenklich: „Wir haben ernsthafte Bedenken hinsichtlich des Wohlergehens der Eltern, insbesondere der Mutter.“

Er glaube, dass jemand in der Gegend die Schwangerschaften der Mutter bemerkt haben wird, und „dass es innerhalb der Gemeinde möglicherweise Bedenken hinsichtlich des Wohlergehens dieser Mutter gegeben haben könnte“.

Elsas Adoptionsprozess verzögert sich aufgrund der laufenden Ermittlungen. Solange diese laufen, kann die örtliche Behörde die Zustimmung des zuständigen Familiengerichts zur Adoption nicht einholen. Die Behörden seien wegen der Verzögerungen „sehr besorgt“.

Professorin Lorraine Sherr vom University College London hat eine Studie über bei der Geburt verlassene Kinder durchgeführt. Sie sagte, die Verzögerung im Gerichtsverfahren sei ein „doppelter Schlag“ für das kleine Mädchen. „Sie kann nicht mit ihrem neuen Leben weitermachen oder Beziehungen zu ihren Geschwistern aufbauen“, sagte sie. „Sie weiß auch nicht, wer ihre Eltern sind.“ Kinder, die bei der Geburt verlassen werden, können viele Jahrzehnte damit verbringen, nach ihren Eltern zu suchen, so Sherr weiter. Selbst in ihren 70ern und 80ern sei das der Fall.

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