Eine idyllische Gemeinde in den Walliser Alpen sucht neue Bewohner und lockt mit viel Geld. Doch wer hierherzieht, muss sich auf klare Regeln einstellen.

Hoch oben in den Schweizer Bergen liegt Albinen – ein Dorf mit atemberaubender Aussicht, aber kaum Einwohnern. Gerade einmal 262 Menschen leben in der kleinen Gemeinde im Kanton Wallis (Stand 2023). Um den Bevölkerungsrückgang zu stoppen, zahlt der Ort seit 2018 hohe Summen an neue Bewohner. Wer sich hier niederlässt, kann bis zu 50.000 Schweizer Franken (ca. 53.220 Euro) kassieren – pro Kind gibt es weitere 10.000 Franken obendrauf. Doch es gibt klare Bedingungen.

Das Förderprogramm richtet sich ausschließlich an Personen, die sich langfristig in Albinen niederlassen möchten und bereit sind, in eine Immobilie zu investieren. Die Gemeinde unterstützt Neubauten, Umbauten sowie den Kauf bestehender Häuser oder Wohnungen. Die finanziellen Mittel werden jedoch nur gewährt, wenn mindestens 70 Prozent der Bauleistungen von regionalen Unternehmen ausgeführt oder in Eigenleistung erbracht werden. Zudem muss die Investitionssumme mindestens 200.000 Schweizer Franken, also rund 212.890 Euro, betragen.

Die Auszahlung der Förderung erfolgt erst nach der Fertigstellung des Bauprojekts und der offiziellen Anmeldung im Dorf. Ein weiteres zentrales Kriterium ist die verpflichtende Mindestwohndauer von zehn Jahren. „Wer vor Ablauf von zehn Jahren nach Baubeginn oder nach dem Wohnungskauf wieder wegzieht, muss das Geld zurückzahlen“, erklärte Beat Jost, der Gemeindepräsident.

Zusätzlich erwartet die Gemeinde von den Zugezogenen, dass sie sich aktiv in das Dorfleben einbringen. Dazu gehört unter anderem die Mitgliedschaft in örtlichen Vereinen oder die Unterstützung älterer Dorfbewohner. Die Gemeinde setzt darauf, dass Neuankömmlinge nicht nur für sich selbst ein neues Zuhause schaffen, sondern auch einen Beitrag zur sozialen Gemeinschaft leisten.

Seit der Einführung des Programms im Jahr 2018 hat Albinen nach eigenen Angaben eine überwältigende Resonanz erfahren. Menschen aus verschiedenen Ländern haben ihr Interesse bekundet und sich über die Bedingungen informiert. Die Gemeinde verfolgt mit dieser Initiative das Ziel, junge Familien und Berufstätige langfristig in der Region zu halten und das Dorf mit neuem Leben zu füllen.

Video | Wem gehört der Emmentaler?

Quelle: Glomex

Ob diese finanzielle Unterstützung ausreicht, um den Bevölkerungsrückgang nachhaltig aufzuhalten, bleibt abzuwarten. Doch für alle, die von einem ruhigen Leben inmitten der majestätischen Alpen träumen und die Voraussetzungen erfüllen, bietet sich hier eine einmalige Gelegenheit.

Wie Albinen geht es vielen Bergdörfern in den Alpen. Aufgrund mangelnder Arbeitsplätze oder anderer Lebensentwürfe ziehen die jungen Dorfbewohner lieber in größere Städte, um dort ihr Glück zu suchen. Doch in Albinen möchte man diesem Trend nicht tatenlos zusehen.

Aktie.
Die mobile Version verlassen