„Leute viel netter“

Von Berlin nach Köln? Lebhafte Diskussion im Netz

Aktualisiert am 23.03.2025 – 18:17 UhrLesedauer: 2 Min.

Zug mit Dom im Hintergrund verlässt Kölner HBF Köln (Symbolbild): Ein möglicher Umzug nach Köln sorgt im Netz für Furore. (Quelle: IMAGO/Dominik Bund/imago)

Ein Reddit-Nutzer entfacht die Debatte: Ist ein Umzug von Berlin nach Köln lohnenswert? Ein Nutzer, der sechs Jahre in Berlin gelebt hat, findet deutliche Worte.

Ein Beitrag auf der Internetplattform Reddit hat eine lebhafte Diskussion darüber ausgelöst, ob es sich lohnt, von Berlin nach Köln zu ziehen. Ein Nutzer schilderte dort seine Überlegungen, die Hauptstadt zu verlassen: „Wenn ich in Köln zu Besuch bin, kommen mir die Leute immer viel netter und zugänglicher vor, kann aber auch sein, dass ich dann nur im Urlaubsrausch bin.“ Daraufhin teilten Dutzende andere ihre Erfahrungen – teils zustimmend, teils warnend, teils streitlustig.

Viele berichten von positiven Eindrücken nach einem Umzug in den Westen. „Ich bin vor einem halben Jahr von Berlin nach Köln gezogen und bereue es nicht“, schreibt ein Nutzer. Die Menschen seien entspannter, das Leben übersichtlicher. „Ich kann zur Bibliothek laufen, habe ein nettes Theater, viele coole Kneipen direkt vor der Haustür.“

Immer wieder fällt das Stichwort „Veedel“ – also das Kölner Viertel, das im Alltag eine wichtige Rolle spielt. Im Vergleich zur Weitläufigkeit Berlins seien die Wege kürzer, vieles liege direkt vor der Tür. Auch ein anderer schreibt: „Im Rheinland und vor allem in Köln sind die Leute im Schnitt deutlich netter und zugänglicher als in anderen Regionen.“

Doch nicht alle sehen das so. Ein Nutzer, der sechs Jahre in Berlin gelebt hat, findet deutliche Worte: In Berlin begegne man „einem Haufen selbstverliebter Konzeptexistenzen“, während Köln von bodenständigen, lebensfrohen Menschen geprägt sei. Was er unter „Konzeptexistenzen“ versteht? „Menschen, die ‚auf der Suche nach sich selbst‘ sind und dabei von einer Rolle zur nächsten springen“, etwa als „Künstler“ oder „Musiker“, allerdings ohne Talent und mit umso größerem Selbstbewusstsein.

Ein Nutzer, der zwischen Köln und Berlin pendelt, schreibt: „Ich denke, es ist grundsätzlich etwas leichter, in Köln Anschluss zu finden. Die Leute sind freundlicher.“ Gleichzeitig fehle ihm mit Mitte 30 in Köln manchmal das kulturelle Angebot, Berlin wirke weltoffener, Köln eher gesetzter. Auch andere berichten, dass Köln zwar offenherzig, aber eben auch kleinstädtisch geprägt sei – im Positiven wie im Negativen.

Ein langjähriger Ex-Berliner zählt die Schattenseiten Kölns auf: teurer Wohnraum, schlechte ÖPNV-Anbindung, wenige Kitaplätze, Müllprobleme. Und doch sei das berühmte „Kölsche Jeföhl“ für viele ein echtes Argument – gerade für Menschen, die sich in Berlin überfordert oder isoliert fühlen.

Fazit der Debatte: Ob Berlin oder Köln, beides hat seine Vor- und Nachteile – und vieles ist eine Frage der Persönlichkeit. Ein Kommentator bringt es auf den Punkt: „In beiden Städten lässt es sich aushalten.“

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