
Neue Umfrage
AfD-Wähler zeigen höchste Zustimmung für Migrationswende
Aktualisiert am 20.12.2025 – 11:07 UhrLesedauer: 3 Min.
Eine Mehrheit der Deutschen unterstützt die Bundesregierung bei der sogenannten Migrationswende. Doch nur wenige sehen einen echten Bruch mit der bisherigen Politik.
Die von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) angekündigte sogenannte Migrationswende halten zwei Drittel der Deutschen grundsätzlich für sinnvoll.
Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Auf die Frage, ob sie das von Dobrindt verfolgte Ziel einer Reduzierung der Zuwanderung von Asylsuchenden teilen, antworteten 53 Prozent der Befragten, dieses „voll und ganz“ zu befürworten. Weitere 23 Prozent der erwachsenen Bundesbürger befürworten dieses Ziel „eher“.
Insgesamt 15 Prozent der Deutschen lehnen Dobrindts Kurs ganz oder eher ab. Neun Prozent der Befragten trauten sich in dieser Frage entweder kein Urteil zu oder machten keine Angabe.
Den größten Anteil von Befürwortern des Ziels, die Asylzuwanderung zu reduzieren, findet sich laut Umfrage unter den Menschen, die bei der zurückliegenden Bundestagswahl die AfD gewählt haben. Überdurchschnittlich groß ist der Anteil derjenigen, die hier „voll und ganz“ zustimmen, auch bei Wählern von CDU und CSU sowie von BSW und FDP. Etwas geringer sind die Werte bei den SPD-Wählern, deutlich geringer bei den Anhängern der Grünen und der Linken. Für Dobrindts „Migrationswende“ sprechen sich tendenziell mehr ältere als jüngere Menschen aus.
Der Bundesinnenminister hatte nach seinem Amtsantritt im Mai über eine Intensivierung der von seiner Vorgängerin, Nancy Faeser (SPD), angeordneten Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen verfügt. Außerdem gab er die Order, auch Asylbewerber an den Grenzen zurückzuweisen – mit Ausnahme von Schwangeren, Kranken und anderen vulnerablen Personengruppen.
Auf EU-Ebene setzt sich Dobrindt für verschärfte Regeln ein, die eine Auslagerung von Asylverfahren in Staaten außerhalb der Europäischen Union ermöglichen. Überdies setzt er sich für sogenannte Rückkehrzentren (Return Hubs) ein, in die ausreisepflichtige Asylbewerber gebracht werden, die nicht in ihre Heimat- oder Herkunftsländer abgeschoben werden können. Allerdings müssten für beide Maßnahmen erst noch Staaten gefunden werden, die solche Einrichtungen auf ihrem Territorium akzeptieren.
Zu der Frage, ob die angekündigte „Migrationswende“ der Bundesregierung tatsächlich vollzogen wird, gibt es ein vielfältiges Meinungsbild. Lediglich acht Prozent der Befragten sehen demnach eine „deutliche Kursänderung“. Eine „leichte Kursänderung“ wird von 38 Prozent der Bundesbürger wahrgenommen. 42 Prozent der Deutschen erkennen keine Änderung des Kurses der Bundesregierung in der Migrationspolitik. Mehr als jeder Zehnte (zwölf Prozent) mag dies entweder nicht beurteilen oder antwortete nicht auf diese Frage.