Die Inflation in Deutschland ist gesunken, doch Lebensmittelpreise bleiben hoch. Lohnt es sich, die Preise von Supermarkt und Discounter zu vergleichen?

Die Inflation in Deutschland ist im September auf den niedrigsten Stand seit knapp dreieinhalb Jahren gefallen. Auch wenn die Preise in wenigen Bereichen nachgaben, sind sie in anderen gestiegen – unter anderem bei den Lebensmitteln.

Für viele Menschen bedeutet das, dass sie beim Einkauf noch immer vermehrt Preise vergleichen müssen und lieber zum Discounter gehen als zum vermeintlich teureren Supermarkt. Aber lohnt sich das wirklich – oder sind die Preise überall ähnlich?

Einer aktuellen Untersuchung des Formats „SWR Marktcheck“ zufolge zeigt sich bei den Eigenmarken eine Überraschung. Egal ob beim Discounter oder im Supermarkt – beim Testkauf mit identischen Artikeln kam am Ende immer derselbe Betrag raus: 27,34 Euro. Für den Einkauf mit Markenprodukten zahlten die Tester im Schnitt 55 Euro.

Das heißt also: Wer komplett auf Eigenmarken setzt, kann zu Rewe, Aldi, Lidl und Edeka gehen und bezahlt überall das Gleiche. Bedeutet das aber auch, dass man bei der Qualität Abstriche machen muss? Das kommt darauf an, wie der Marktcheck zeigt. Beim Vergleich zwischen dem Markenprodukt „Prinzenrolle“ und dem Eigenmarke-Pendant gibt es durchaus einen Unterschied. So wird beim Original Schokolade eingesetzt, beim Billigprodukt ist es nur Kakaocreme.

Es gibt aber auch Produkte von Eigenmarken, die im Test besser abschneiden als die teureren Markenprodukte. Bei der Blindverkostung von „SWR Marktcheck“ schnitt der Kaffee der Edeka-Eigenmarke „Gut & Günstig“ beispielsweise am besten ab – Tchibo landete auf dem letzten Platz. Beim Ketchup hatte das Markenprodukt von Heinz den höchsten Zuckergehalt.

Aber wie sieht es bei den Angeboten aus – lohnt es sich, regelmäßig in die Prospekte der Einzelhändler zu schauen? Im Gegensatz zu den Supermärkten fahren die Discounter oft eine aggressive Rabattstrategie. Doch wie eine Auswertung von Smhaggle, einer App zum Preisvergleich von Lebensmitteln, zeigt, kann man bei den Angeboten nicht immer sparen.

Wie Smhaggle-Gründer Sven Reuter erklärt, sei es eine „Mär“, dass Discounter immer die günstigsten Preise haben. Die Analyse zeigt etwa, dass Lidl beim Preisvorteil bei Werbeangeboten auf dem letzten Platz liegt – hinter den Supermärkten Rewe und Edeka. Auch Penny und Netto schnitten schlechter ab als die beiden Supermärkte.

Aldi Nord landet in dem Vergleich auf dem ersten Platz, gefolgt von Kaufland und Aldi Süd. Laut Reuter verkauft Lidl bei den Aktionen „zu den durchschnittlich unattraktivsten Preisen“.

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