Keine leichten Zeiten für deutsche Modeketten: Gleich mehrere bekannte Marken mussten zuletzt Insolvenz anmelden. Doch ein württembergisches Unternehmen war gleich mehrfach zur Stelle.

Der Modehändler Röther ist auf Einkaufstour: Zuletzt übernahm das württembergische Unternehmen die vormals insolvente Modehauskette Adler. Es ist nicht der erste Zukauf dieser Art für Röther.

Nach der Insolvenz 2021 war Adler zunächst vom Logistikdienstleister Zeitfracht übernommen worden, doch nun will sich das Unternehmen wieder auf sein Kerngeschäft konzentrieren. „Für uns ist der Kauf der Adler Modemärkte GmbH ein wichtiger strategischer Schritt zum Ausbau unseres Filialnetzes“, sagen Michael und Thomas Röther. Das Wachstumspotenzial mit Synergien aus Einzel- und Großhandel solle ausgebaut werden. Die Filialen würden weiter unter der Dachmarke Adler geführt.

Die Adler-Modemärkte in Deutschland haben im vergangenen Jahr 297 Millionen Euro Umsatz und ein um Sondereffekte bereinigtes Betriebsergebnis (Ebitda) von 6 Millionen Euro erwirtschaftet und eröffnen dieses Jahr neue Märkte. Über den Kaufpreis vereinbarten Käufer und Verkäufer Stillschweigen. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Behörden. Die Filialen sollen weiter unter der Dachmarke Adler betrieben werden.

Die Gesellschafter der Röther-Gruppe hatten im vergangenen Jahr auch den insolventen Männermode-Konzern Ahlers übernommen. Zu Ahlers gehören unterdessen eine Reihe bekannter Modemarken wie Pierre Cardin, Baldessarini, Otto Kern, Pioneer Jeans und Pionier Workwear. Anders als bei der aktuellen Übernahme von Adler verwendet das Unternehmen den Namen Ahlers nicht weiter.

Zudem entschied sich das Unternehmen im vergangenen September, die Onlineshops der einzelnen Marken und der Tochtergesellschaft R. Brand Group GmbH einzustellen. Diese seien nicht profitabel gewesen.

Ahlers und Adler sind dabei bei Weitem nicht die einzigen deutschen Modemarken, die in den vergangenen Jahren Probleme hatten. So meldeten etwa Modeketten Sør, Aachener und Esprit 2024 Insolvenz an.

Für Kunden von Ahlers und Adler hat Röther nun den Fortbestand der Geschäfte gesichert. Dabei war der Anfang des Unternehmens deutlich bescheidener: 1972 eröffneten Martin und Margit Röther einen Jeansladen in Schwäbisch Hall. Wenige Jahre später folgte der Umzug ins Gewerbegebiet von Michelfeld, dann bereits unter dem Namen Modepark Röther. In den Folgejahren kamen Standorte in Aalen und Heilbronn dazu und 2015 dann die Expansion nach Österreich. Heute betreibt das Familienunternehmen Röther in Deutschland und Österreich 51 Modepark-Filialen und beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiter.

Aktie.
Die mobile Version verlassen