Deutschland schnieft und hustet. Wer nicht selbst betroffen ist, kennt aber jemanden, der es gerade ist. Welche Viren sind das denn? Der RKI-Bericht gibt Auskunft.
Herbstzeit ist Erkältungszeit. Aber seit 2020 schwingt auch immer ein Wort – und manchmal immer noch eine Angst – mit: SARS-CoV2. Welche Viren derzeit zirkulieren, erklärt das Robert Koch-Institut in seinem wöchentlichen Bericht zu „akuten respiratorischen Erkrankungen“, also Atemwegserkrankungen.
Demnach leidet geschätzt fast jeder neunte Deutsche (7,4 Millionen) derzeit an einer Atemwegserkrankung. Die Zahl ist zur Vorwoche leicht gestiegen und entspricht einer Inzidenz von 8.800 pro 100.000 Einwohner. Besonders betroffen ist derzeit die Gruppe der über 60-Jährigen, deren gehäufte Infektionen überwiegend zum Anstieg der Gesamtzahl führen.
Nach RKI-Angaben sind es vor allem Rhinoviren, die das Gros der Infektionen (30 Prozent) ausmachen, danach folgen SARS-Cov2 (22 Prozent) und anschließend – mit Abstand – andere typische Erkältungserreger wie Parainfluenza-, Adeno- und Influenzaviren. Alle diese Erreger lösen grippeähnliche Symptome wie Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten und Fieber aus. Meist werden sie durch eine Tröpfcheninfektion in direktem Personenkontakt übertragen, bei einigen ist auch eine Schmierinfektion möglich, also eine Übertragung über kontaminierte Hände oder Gegenstände.
Die Zahl der Corona-Infektionen ist im Vergleich zur Vorwoche gestiegen. Dem Bericht zufolge dominiert derzeit die Sublinie KP.3.1.1 mit 41 Prozent das Infektionsgeschehen, gefolgt von der Variante XEC (27 Prozent).
Bei beiden handelt es sich um Subvarianten der Omikron-Linie des Virus. Besonders XEC scheint noch ansteckender zu sein als die Vorgängervarianten. Durch eine Veränderung des Spike-Proteins kann sie offenbar besser an die menschlichen Zellen binden und ist damit infektiöser.
Typische Symptome bleiben Fieber, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen, aber auch Kopf- und Gliederschmerzen. Auch der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns wird gemeldet. Allerdings ist keine Zunahme der Krankheitsschwere bei diesen Varianten zu verzeichnen, sie bleiben typische Erkältungskrankheiten.
Dennoch können auch diese für ältere Menschen und/oder Vorerkrankte und immungeschwächte Menschen gefährlich werden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen Personen über 60 Jahren eine Impfung gegen Corona und Grippe, ebenso Bewohnern von Pflegeheimen, Immungeschwächten und Vorerkrankten, Pflegepersonal und Menschen, die ein Familienmitglied pflegen.