Verdauungsbeschwerden
Diese Medikamente können Blähungen auslösen
Aktualisiert am 07.12.2025 – 08:05 UhrLesedauer: 4 Min.
Medikamente können unangenehme Blähungen verursachen. Für Betroffene ist das sehr belastend. Welche Wirkstoffe Luft im Bauch machen – und was hilft.
Blähungen und Völlegefühl durch Medikamente sind keine Seltenheit. Viele Menschen, die regelmäßig bestimmte Wirkstoffe einnehmen müssen, bemerken Veränderungen in ihrer Verdauung, darunter auch Verstopfung oder Durchfall. Zu viel Gas im Bauch kann Schmerzen verursachen. Der Bauch ist aufgetrieben und fest. Es können Völlegefühl und Übelkeit auftreten.
Lesen Sie, welche Medikamente besonders häufig Blähungen als Nebenwirkung verursachen und was sich dagegen tun lässt.
Bis zu 20-mal pro Tag kann überflüssiges Gas aus dem Darm entweichen. Das ist normal und meist auf die Ernährung zurückzuführen. Viele wissen aus Erfahrung: Fastfood, zuckerreiches Essen, aber auch Kohl, Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Knoblauch, Sauerkraut, größere Mengen Rohkost und Vollkorn gehören zu den blähenden Lebensmitteln und regen die Gasbildung im Darm an. Auch kohlensäurehaltige Getränke können Darmwinde auslösen. Flatulenzen sind oftmals geruchslos, können aber auch übelriechend sein.
„Eine Arztpraxis sollte man dann kontaktieren, wenn gehäuft und über einen längeren Zeitraum Blähungen auftreten, diese intensiv riechen und wenn zum Gasabgang weitere Beschwerden hinzukommen, etwa Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder gar Gewichtsverlust. Blut im Stuhl ist ein Warnzeichen, das immer rasch ärztlich abgeklärt werden sollte“, sagt PD Dr. Dr. Christoph Dietrich, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Palliativmedizin und Ernährungsmedizin.
Hinter wiederkehrenden Blähungen und Verdauungsproblemen, die trotz einer Ernährungsanpassung nicht besser werden, können verschiedene Ursachen stecken. Manchmal ruft ein Reizmagen oder ein Reizdarm Blähungen und Völlegefühl hervor, manchmal führt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit wie eine Laktoseintoleranz oder eine Glutenintoleranz zu Durchfall. In selteneren Fällen ist eine ernste Darmerkrankung wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn oder gar Darmkrebs der Auslöser.
Möglich ist auch – und daran denken viele nicht – dass Medikamente Blähungen, Völlegefühl und andere Verdauungsbeschwerden verursachen. „Vermehrte Blähungen gehören zu den möglichen Nebenwirkungen verschiedenster Medikamente“, weiß Dietrich. „Es kommt immer wieder vor, dass Patienten mit der Einnahme eines neuen Präparates unter anderem plötzlich eine verstärkte Gasbildung bemerken.“
Die wohl bekannteste Medikamentengruppe, welche die Darmflora schwächt und zu Blähungen und einer gestörten Verdauung führt, sind Antibiotika. Antibiotika töten nicht nur krankmachende Bakterien ab, sondern auch die nützlichen, darunter die im Darm. Das so geschwächte Darmmikrobiom kann die Nahrung nicht mehr wie gewohnt verarbeiten. „Durchfall ist eine häufige Begleiterscheinung bei der Einnahme von Antibiotika“, weiß der Gastroenterologe. Nach der Einnahme könne es einige Zeit dauern, bis sich die Darmbakterien erholt und wieder aufgebaut haben und alles wieder wie gewohnt funktioniert.
