Das Bundeskanzleramt hat neue Stühle für seinen kleinen Kabinettsaal bestellt. Das Luxusstück kostet mehr als 4.000 Euro.
Das Bundeskanzleramt sucht neue Stühle für den kleinen Kabinettsaal. Laut Ausschreibung will die Behörde 26 Mal das Modell 220/7 FS der Firma Wilkhahn kaufen – schon ein Stück kostet online etwas mehr als 4.000 Euro.
Wie die „Bild“ schreibt, wird das momentan im kleinen Kabinettssaal verwendete Modell nicht mehr produziert. Stattdessen hat sich das Ministerium jetzt als Alternative für den von Klaus Franck und Werner Sauer entworfenen Stuhl entschieden – wie aus der Ausschreibung hervorgeht, in der Ausführung mit „Sitz- und Rückenbezug aus schwarzem Semianilin-Leder“.
Auch andere luxuriöse Details lassen sich aus der Ausschreibung herauslesen: Das Fußkreuz soll „glanzverchromt“ sein, die Stühle sollen über eine „Synchronautomatik“ zur „Sitz- und Rückenneigung“ verfügen. Außerdem ist die Federhärte manuell verstellbar. Der Hersteller wird in seiner Beschreibung der FS-Reihe sogar noch ein überschwänglicher: „Einfacher und zugleich schöner lässt sich ein ergonomischer Bürostuhl kaum denken.“ Weiter ist von „Sitzkomfort der absoluten Spitzenklasse“ die Rede.
Die „Bild“ gibt in ihrem Text noch eine weitere Zahl als Kontext: Mit Steuern und anderen Abgaben kostet ein Stuhl mehr als das monatliche Durchschnittsgehalt in Deutschland. Eine Sprecherin macht gegenüber der Zeitung aber auf die repräsentative Funktion des Kanzleramts aufmerksam – die bisherigen Stühle sind 23 Jahre alt und seien abgenutzt.