Viele Menschen sind bis heute enttäuscht davon, dass die königliche Familie keine Stellung zu all dem bezogen hat.


Tove Taalesen


„Das ist durchaus vernünftig, da die polizeilichen Ermittlungen in dieser Angelegenheit noch nicht abgeschlossen sind“, meint Ole Jørgen Schulsrud-Hansen, Königshausexperte für den norwegischen Fernsehsender TV2, im Gespräch mit t-online. Dies sieht auch Historiker Trond Norén Isaksen so: „Im Fall von Marius Borg Høiby können sie nur sehr wenig machen, denn alles, was Mette-Marit und Haakon sagen oder tun, kann als Versuch der Einflussnahme auf ein laufendes Strafverfahren ausgelegt werden.“

Königshauskennerin Tove Taalesen widerspricht. Die Kommunikationsstrategie des Kronprinzenpaares habe mehr geschadet als genützt. „Hätten sie sich nur einmal öffentlich gegen häusliche Gewalt und Partnerkriminalität ausgesprochen, wären sie nun nicht in dieser prekären Situation.“ Die Folge: ein Vertrauensverlust in die Krone. „Viele Menschen sind bis heute enttäuscht davon, dass die königliche Familie keine Stellung zu all dem bezogen hat, als sie die Gelegenheit dazu hatte.“

Die Adelsexpertin fragt sich, ob die Tragödie in einer Scheidung des Kronprinzenpaares enden könnte, um die Krone zu retten und Schaden von Haakon als künftigem König abzuwenden: „Möglicherweise muss das Kronprinzenpaar seine Beziehung opfern, um die norwegische Monarchie zu bewahren“, so Tove Taalesen. „Es bleibt zu hoffen, dass dies nie notwendig sein wird. Denn Mette-Marit und Haakon haben eine starke Beziehung und jeder König braucht eine Königin an seiner Seite.“

Doch die wird wegen ihrer voranschreitenden Lungenfibrose zukünftig noch weniger Termine wahrnehmen können, wie der Palast jüngst mitteilte. Der Kummer um ihren Sohn und die Aufgaben als Kronprinzessin scheinen von Mette-Marit ihren Tribut zu fordern. Dem Königshaus in Norwegen stehen schwere Zeiten bevor.

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