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Ist die Leber geschädigt, hat das verheerende Folgen. Wie kommt es zu einer Leberzirrhose? Die wichtigsten Ursachen – und wie sie sich beheben lassen.

Eine Leberzirrhose entsteht, wenn die Leber immer weiter geschädigt wird und vernarbt. Die beschädigten Anteile werden dann notdürftig mit Bindegewebe „geflickt“.

Je weiter diese Vernarbung fortschreitet, umso weniger gesundes Lebergewebe steht zur Verfügung – und umso schlechter kann das Organ seine Aufgabe erfüllen.

Das passiert nicht gleich bei der ersten Strapaze: Die Leber ist überaus regenerationsfähig und kann abgestorbenes Gewebe binnen kürzester Zeit durch neues ersetzen. Allerdings nur bis zu einem gewissen Maß: Ist das Organ immer wieder zerstörerischen Einflüssen ausgesetzt, gelingt es ihm irgendwann nicht mehr, sich vollständig zu erholen.

Jede Lebererkrankung, die über eine lange Zeit besteht, kann schließlich zu einer Leberzirrhose führen. In Deutschland und anderen Industrieländern sind vor allem zwei Ursachen verbreitet:

  • Bei etwa 55 von 100 Betroffenen ist zu hoher Alkoholkonsum der Grund.
  • Bei 40 von 100 Erkrankten entsteht die Zirrhose als Folge einer durch Viren ausgelösten Leberentzündung (Hepatitis B, C oder D).
  • Nur sehr selten – bei etwa 5 von 100 Menschen mit einer Leberzirrhose – sind andere Krankheiten die Ursache.

Alkohol schädigt die Leber auf vielerlei Weisen. Unter anderem stört er den Fettstoffwechsel, wodurch sich in den Leberzellen vermehrt Fett sammelt. Eine allzu hochkalorische Ernährungsweise begünstigt dies. Denn der Körper lagert die überschüssige Energie aus der Nahrung nicht nur als Fettpolster unter der Haut ein, sondern auch in den Leberzellen.

Wenn die Betroffenen nicht rechtzeitig ihren Alkoholkonsum in den Griff bekommen und – falls nötig – abnehmen, kann sich das verfettete Organ irgendwann entzünden. Im Zuge dieser Entzündung nimmt das Lebergewebe Schaden und vernarbt. Die Vernarbung nennen Fachleute Zirrhose.

Eine Leberzirrhose kann sich auch aus einer Virushepatitis entwickeln. Das ist eine durch Viren verursachte Entzündung der Leber. Verschiedene Viren können solch eine Entzündung auslösen – je nach Art des Virus unterscheiden Fachleute Hepatitis A, B, C, D und E.

Allerdings besteht nicht bei allen Formen die Gefahr für eine Leberzirrhose, sondern in erster Linie bei Hepatitis B und C, seltener bei einer Hepatitis D. Nach einer Hepatitis A hingegen kommt es nicht zur Zirrhose – diese Form der Leberentzündung verläuft fast immer harmlos und heilt folgenlos aus. Hepatitis E in den meisten Fällen ebenfalls, es sei denn, die oder der Betroffene hat ein stark beeinträchtigtes Immunsystem – etwa nach einer Organtransplantation.

Die Viren, die Hepatitis B beziehungsweise C verursachen, werden meist beim Geschlechtsverkehr übertragen, etwa über Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit. Manche Menschen stecken sich auch beim Drogenkonsum an, wenn sie dazu nicht sterile Spritzen verwenden.

Viele Betroffene merken zunächst nichts von der Ansteckung: Sowohl Hepatitis B als auch Hepatitis C verursachen oft keine Symptome, oder diese setzen erst Monate nach der Infektion ein. Das ist tückisch, weil die Betroffenen in dieser Zeit bereits ansteckend sind.

Im besten Fall klingt die Erkrankung von selbst wieder ab. Die Chance dazu ist bei einer Hepatitis B deutlich größer: Bei 95 von 100 infizierten Personen heilt die Entzündung vollständig aus. Im Falle der Hepatitis C werden nur 15 bis 40 Prozent der Betroffenen von selbst wieder gesund.

Die anderen erkranken an einer chronischen Hepatitis, das heißt: Ihr Körper kann die Erreger nicht aus eigener Kraft wirksam bekämpfen, und die Leber entzündet sich dauerhaft. Das Lebergewebe kann dadurch derart in Mitleidenschaft gezogen werden, dass die Leber vernarbt und sich eine Zirrhose entwickelt.

Um das zu verhindern, wird eine chronische Hepatitis in der Regel mit Medikamenten behandelt, die die Viren bekämpfen. Besser ist es natürlich, die Infektion von vornherein zu verhindern. Dazu dient zum einen die verfügbare Impfung. Zum anderen ist es wichtig, die genannten Risikofaktoren so gut es geht zu meiden.

Manchmal entsteht eine Leberzirrhose auch durch andere Krankheiten und Einflüsse. Beispielsweise können gewisse Medikamente die Ursache sein – oder zumindest mitverantwortlich. Zu den Arzneien, die das Risiko für eine Leberzirrhose erhöhen, gehören Krebsmedikamente wie Methotrexat und Mittel mit dem Wirkstoff Amiodaron. Weitere mögliche Ursachen einer Leberzirrhose sind:

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