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Da auch das Tastgefühl oft nachlässt, kann es zudem rasch zu (teils unbemerkten) Verletzungen kommen. Gleichzeitig heilen Wunden schlechter, weil das Gewebe schlechter durchblutet wird. Insbesondere an den Füßen ist das oft der Fall (sogenannter diabetischer Fuß).

Langfristig schädigen hohe Blutzuckerwerte nicht nur die feinen Kapillaren, sondern auch die großen Gefäße. Das kann eine Arteriosklerose (Arterienverkalkung) begünstigen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall steigern.

Diabetes Typ 1: Welche Behandlung hilft?

Diabetes Typ 1 ist bislang nicht heilbar. Mit der passenden Behandlung gelingt es jedoch den meisten, ein weitgehend normales Leben zu führen.

Ziel der Behandlung ist es, den Blutzucker im Normalbereich zu halten und häufige Über- oder Unterzuckerungen zu vermeiden, denn beide Zustände sind riskant. Auf diese Weise können Betroffene in der Regel überwiegend beschwerdefrei leben und das Risiko für Komplikationen langfristig senken.

Wichtigster Bestandteil der Behandlung bei Diabetes Typ 1 ist es, den Mangel an Insulin lebenslang auszugleichen. Betroffene müssen sich das fehlende Hormon täglich als Medikament zuführen, zum Beispiel als Injektion mit einer Spritze oder über eine Insulinpumpe.

Das künstlich zugeführte Insulin senkt den Blutzuckerspiegel. Um das Insulin korrekt zu dosieren, müssen Betroffene den Blutzuckerspiegel deshalb mehrmals täglich messen. Nur so gelingt es, größere Schwankungen zu umgehen und damit zu vermeiden, dass der Blutzucker zu sehr sinkt oder steigt und es zu Unter- oder Überzuckerungen kommt.

Eine Behandlung mit Insulin zum Einnehmen gibt es für Menschen mit Typ-1-Diabetes bislang nicht. Denn das Hormon würde in Tablettenform oder flüssig die Passage durch den Magen nicht überstehen. Zwar lässt sich ein Typ-2-Diabetes mit Diabetesmitteln in Tablettenform behandeln, diese haben jedoch einen anderen Wirkmechanismus, der bei Typ-1-Diabetes nicht helfen würde. Denn die sogenannten oralen Antidiabetika bewirken, dass die Betazellen der Bauchspeicheldrüse mehr Insulin ausschütten. Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes haben diese allerdings Schaden genommen und ihren Dienst größtenteils eingestellt.

Der Blutzuckerspiegel verändert sich jedoch nicht nur allein durch Insulin. Auch viele andere Faktoren können sich darauf auswirken, etwa

  • welche Speisen und Getränke Betroffene zu sich nehmen,
  • wie stark sich Betroffene sportlich betätigen,
  • die Tageszeit (der Blutzucker schwankt über den Tagesverlauf),
  • Erkrankungen, wie zum Beispiel Infekte,
  • eingenommene Medikamente oder
  • Veränderungen im Hormonhaushalt.

Für Kinder mit Typ-1-Diabetes genügt in der Regel eine Betreuung über die kinderärztliche Praxis. Erwachsene mit Diabetes Typ 1 sollten sich für die Behandlung möglichst eine diabetologische Schwerpunktpraxis suchen, also eine ärztliche Praxis, in der sich sowohl Ärzte und Ärztinnen als auch Fachpersonal auf Menschen mit Diabetes spezialisiert haben.

Diabetes Typ 1 ist eine Erkrankung, bei der es nicht ausreicht, die Behandlung allein in ärztliche Hände zu geben. Um die Blutzuckerwerte optimal ausrichten zu können, ist es wichtig, dass sich betroffene Kinder (und deren Familie) oder Erwachsene sehr gut mit der Erkrankung auskennen. Viele ärztliche Praxen bieten deshalb Schulungen zu Diabetes Typ 1 an, in denen sowohl die Grundlagen der Erkrankungen als auch Informationen zum Umgang im Alltag vermittelt werden.

Ernährung bei Typ-1-Diabetes

Menschen mit Diabetes Typ 1 benötigen keine spezielle Diätkost und auch keine Diabetiker-Produkte. Es genügt in der Regel, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Das bedeutet vor allem, dass in der Ernährung viel Gemüse, pflanzliche Fette und Fisch vorkommen sollten und Fleisch eher nur in Maßen. Obst darf ebenfalls verzehrt werden, aufgrund des Zuckergehaltes am besten jedoch nur in kleinen Portionen.

Vollkornprodukte sind zu bevorzugen, da diese mehr Ballaststoffe als Weißmehlprodukte enthalten und die Kohlenhydrate darin langkettig sind und sich deshalb langsamer auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Weißmehlprodukte hingegen enthalten kurzkettige Kohlenhydrate, die schnell resorbiert und in den Blutkreislauf transportiert werden.

Lebensmittel und insbesondere Getränke mit hohem Zuckergehalt (und dadurch einem hohen Gehalt an Kohlenhydraten) sollten Betroffene eher meiden beziehungsweise mit Vorsicht genießen. Denn diese gehen schnell ins Blut und lassen die Zuckerwerte in die Höhe schnellen.

Wichtig für die Behandlung ist, dass Betroffene mit Diabetes Typ 1 einschätzen lernen, wie viele Kohlenhydrate in ihren Mahlzeiten stecken. Denn das gilt es bei der Insulingabe zu berücksichtigen.

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