Handball-WM
DHB-Team gewinnt nach Stotterstart deutlich
Aktualisiert am 19.01.2025 – 20:17 UhrLesedauer: 2 Min.
Drei Partien, drei Siege: Die deutschen Handballer haben die WM-Vorrunde mit voller Punktausbeute beendet. Gegen Tschechien präsentierte sich das Team allerdings nicht immer souverän.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat auch das dritte und letzte Vorrundenspiel bei der Handball-WM gewonnen. Im dänischen Herning siegte die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason 29:22 (11:11) gegen Tschechien. Renārs Uščins war in der Jyske Bank Boxen mit acht Treffern bester deutscher Torschütze.
Dem deutlichen Endergebnis zum Trotz tat sich sein Team gegen bissige Tschechen phasenweise sehr schwer. Wie in den beiden Vorbereitungsspielen gegen Brasilien sowie den WM-Begegnungen gegen Polen (35:28) und die Schweiz (31:29) hatte die Mannschaft besonders in der ersten Hälfte einige Probleme.
Der überragende Torwart David Späth wurde zum Spieler der Partie gewählt. Nach der Schlusssirene sagte er in der ARD: „Wir haben uns am Anfang etwas schwergetan, aber wenn wir einmal ins Rollen kommen, ist es sehr schwer, uns zu halten.“
Etwas kritischer hörte sich da schon der Bundestrainer Alfreð Gíslason an: „Ich staune, wie wir uns selbst das Leben schwer machen. Was wir in der ersten Halbzeit an Chancen auslassen, das ist eigentlich nicht normal“, kritisierte der Isländer und warnte vor dem nächsten Spiel am Dienstag: „Wenn wir so gegen Dänemark die erste Halbzeit spielen, dann ist das Spiel längst vorbei.“
Dennoch sicherte sich Deutschland mit drei Siegen aus drei Vorrundenspielen eine perfekte Ausgangsposition für die Hauptrunde. Dort geht es für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) neben den Dänen auch gegen Italien und Tunesien. Lesen Sie alles zum Modus der Handball-WM.
Gíslason schickte mit Justus Fischer und Lukas Stutzke einen neuen Mittelblock ins Rennen, über die Außen durften diesmal Lukas Zerbe und Lukas Mertens ran – doch wie schon bei den Siegen in den ersten beiden Spielen Polen und die Schweiz fehlten zunächst Lockerheit und Selbstverständnis.
So hatte die DHB-Auswahl nach sechs Minuten bereits zwei Siebenmeter verworfen. Erst scheiterte Zerbe am Kieler Schlussmann Tomáš Mrkva, dann warf Marko Grgić am Tor vorbei. Die Folge: Tschechien führte nach elf Minuten mit 4:2.
Gíslason reagierte und brachte mit Kapitän Johannes Golla seinen Stammkreisläufer für Fischer, im Tor ersetzte Späth beim Stand von 4:6 (14.) den bis dahin glücklosen Andreas Wolff. Die DHB-Auswahl fand nun besser in die Partie, ohne dabei zu glänzen. Hinten zeigte Späth wichtige Paraden, vorne riss Spielmacher Juri Knorr das deutsche Spiel an sich.
Der Rückraumspieler erzielte per Doppelschlag binnen 13 Sekunden den Ausgleich, Uščins sorgte mit dem 9:8 (21.) für die erste deutsche Führung seit dem 1:0. Weil ein Treffer von Julian Köster mit der Halbzeitsirene nicht anerkannt wurde, ging es mit einem Remis in die Kabine.
Nach der Pause löste sich der Knoten. Späth blieb hinten ein Faktor, vorne erzielte Deutschland nun auch endlich einfache Tore. Gíslasons Team bestrafte die tschechischen Fehler, in einer Überzahlsituation trafen sowohl Golla als auch Keeper Späth ins leere Tor und stellten auf 19:14 (41.). Das Selbstvertrauen des deutschen Teams wuchs nun spürbar und am Ende gewann die DHB-Auswahl deutlich.