Das WM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Portugal wird wohl vor wenig Publikum stattfinden. Alfred Gislason sieht darin eine traurige Realität.
Aus Oslo berichtet Nils Kögler
Eine elektrisierende Kulisse wird es wohl nicht geben, wenn die deutsche Handball-Nationalmannschaft am kommenden Mittwoch in Oslo das WM-Viertelfinale gegen Portugal bestreitet. Die 13.500 Zuschauer fassende „Unity Arena“ in der norwegischen Hauptstadt wird nämlich wohl nicht mal halb gefüllt werden (mehr dazu lesen Sie hier).
„Ich habe gestern mit den Norwegern gesprochen und bis jetzt sind 4.000 Tickets weg“, verkündete DHB-Sportvorstand Ingo Meckes auf einer Pressekonferenz am Montag und verband damit einen Aufruf, dass möglichst viele deutsche Fans sich noch Tickets sichern.
Gastgeber Norwegen war bei der WM überraschend in der Hauptrunde gescheitert. Stattdessen setzten sich die Außenseiter Portugal und Brasilien in ihrer Gruppe durch und erreichten das Viertelfinale. Die Begeisterung für das Turnier hat in Oslo deshalb deutlich nachgelassen.
Timo Kastening hatte die Meldung schon am Montag kommentiert: „Umso mehr bist du als Mannschaft selbst gefragt, dass du die Spannung hochbekommst.“ Er gab zu: „Von den Emotionen her mit Anpfiff der Partie voll da zu sein, ist natürlich – da bin ich ganz ehrlich – bei einer vollen Halle, die stimmungsgeladen ist, ein bisschen einfacher.“ Dennoch handele es sich um ein WM-Viertelfinale. „Wenn du da nicht von Minute eins an komplett fokussiert bist, dann hast du irgendwas falsch gemacht“, so der 29-Jährige.
Am Dienstag reagierte nun auch Bundestrainer Alfred Gislason auf die drohende leere Halle. „Es ist natürlich in so einer super schönen Halle schade, dass es nur zu einem Drittel gefüllt wird“, sagte er. Gleichzeitig machte der Bundestrainer jedoch darauf aufmerksam, dass es diese Problematik fast in jedem Land außer Deutschland gebe, wenn die gastgebende Nation nicht mehr im Turnier sei. „Im Rest der Welt ist das leider fast normal. Wir hoffen aber, dass es noch halbwegs gefüllt wird.“
