Ohne Zverev gegen Niederlande

Drama im Davis-Cup-Halbfinale

23.11.2024 – 01:16 UhrLesedauer: 2 Min.

Jan-Lennard Struff (r.) reagiert enttäuscht nach der Niederlage im Davis-Cup-Halbfinale. (Quelle: Frank Molter)

Das deutsche Davis-Cup-Team verpasst den ersten Finaleinzug seit 31 Jahren. Die Niederlande feiern einen historischen Erfolg.

Das deutsche Davis-Cup-Team hat den ersten Finaleinzug seit 31 Jahren verpasst. In Malaga unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Michael Kohlmann den Niederlanden mit 0:2 – und das ohne ihren Spitzenspieler Alexander Zverev. Daniel Altmaier musste sich in einer packenden Begegnung Botic van de Zandschulp mit 4:6, 7:6 (14:12), 3:6 geschlagen geben. Auch Jan-Lennard Struff unterlag Tallon Griekspoor in einem ebenso engen Match mit 7:6 (7:4), 5:7, 4:6.

Die letzte Finalteilnahme Deutschlands liegt weit zurück: 1993 triumphierte das Team um Michael Stich gegen Australien und sicherte sich damit den dritten Davis-Cup-Titel. Dieses Jahr setzten sich jedoch erstmals die Niederlande durch, die bereits im Viertelfinale mit einem Sieg gegen Spanien überrascht hatten und damit auch das Karriereende von Rafael Nadal besiegelten. Im Finale treffen sie auf den Sieger der Partie zwischen Italien und Australien.

Ein wesentlicher Faktor für das deutsche Aus war das Fehlen von Alexander Zverev. Der Olympiasieger von Tokio hatte sich nach einer anstrengenden Saison für eine Pause entschieden und zog sich nach den ATP Finals in Turin in den Urlaub zurück. Ohne ihn musste das deutsche Team eine historische Chance ziehen lassen.

Jan-Lennard Struff zeigte gegen Griekspoor zunächst eine solide Leistung. Im ersten Satz behielt der Routinier im Tiebreak die Nerven und holte sich den Durchgang nach 38 Minuten. Doch im zweiten Satz vergab er bei 4:3 zwei Breakchancen und geriet selbst ins Hintertreffen. Im entscheidenden dritten Satz konnte Struff einen frühen Rückstand nicht mehr aufholen – Griekspoor nutzte seine Chancen und brachte den Sieg sicher ins Ziel.

Auch Daniel Altmaier kämpfte beherzt gegen den favorisierten Botic van de Zandschulp, der im Viertelfinale Rafael Nadal bezwungen hatte. Nach einem nervösen Start fand Altmaier im zweiten Satz besser ins Spiel und wehrte im Tiebreak fünf Matchbälle ab, bevor er den Satzausgleich schaffte. Doch im dritten Satz ließ eine kurze Schwächephase zu Beginn den Niederländer in Führung gehen. Trotz aller Anstrengungen gelang Altmaier kein Comeback mehr, und van de Zandschulp brachte den Sieg nach Hause.

Für die Niederlande ist der Finaleinzug ein Meilenstein: Zum ersten Mal in der Geschichte steht das Oranje-Team im Davis-Cup-Endspiel. Der Gegner wird am Samstag im zweiten Halbfinale zwischen Italien und Australien ermittelt.

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