Tourist in Griechenland festgenommen

Deutscher will antike Säule im Auto außer Landes schaffen


08.03.2025 – 19:54 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Akropolis in Athen (Archivbild): In der Nähe der antiken Stätte will der Mann die „Attrappe“ erworben haben. (Quelle: imago-images-bilder)

Einem Deutschen droht in Griechenland eine lange Haftstrafe. Der Mann soll versucht haben, eine gestohlene antike Säule außer Landes zu schaffen.

Ein deutscher Tourist wollte eine antike Marmorsäule aus Griechenland schmuggeln und muss nun mit ernsthaften Konsequenzen rechnen. Beim Versuch, am 1. März in der Hafenstadt Patras eine Fähre nach Italien zu nehmen, wurde der 61-Jährige von Beamten der Hafenbehörde kontrolliert. Dabei fanden die Beamten die Marmorsäule im Auto des Mannes, berichtet die griechische Tageszeitung „Peloponnisos“.

Wegen des Verdachts des illegalen Antiquitätenhandels nahmen die Behörden den Deutschen fest und beschlagnahmten die Säule.

Am 2. März überprüfte ein Archäologe der Altertumsbehörde von Achaia die Säule – und bestätigte ihre Echtheit. Laut seiner Einschätzung „handelt es sich um ein Teil eines antiken Objektes, für das die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz von Altertümern und kulturellem Erbe im Allgemeinen gelten“, teilte die Hafenbehörde mit und fügte hinzu, dass es von einer archäologischen Stätte in Griechenland gestohlen wurde. Um welche es sich dabei handelt, müsse noch herausgefunden werden. Dann könnten auch Angaben zum Alter der Säule gemacht werden.

Experten kündigten an, das Objekt in den nächsten Tagen genau zu untersuchen, um herauszufinden, wo es entwendet wurde.

Der Deutsche wurde zwei Tage lang von der Hafenbehörde festgehalten. Am Montag kam er vor den Haftrichter, ihm wird nun unerlaubter Antiquitätenhandel vorgeworfen. Zu seiner Verteidigung sagte der 61-Jährige, dass ihm jemand die Säule in Athen, nahe der Akropolis, verkauft habe. Er selbst habe jedoch nicht verstanden, dass es sich dabei um ein antikes und tatsächlich echtes Objekt handele. Vielmehr sei er von einer Attrappe ausgegangen und habe die Säule deshalb gekauft.

Das überzeugte den Richter nicht, er ordnete weitere Ermittlungen an. Zwar ließ er den Deutschen frei, allerdings mit deutlichen Auflagen und einem Ausreiseverbot aus Griechenland bis auf Weiteres. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.

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