Im Wasser lauerte die tödliche Gefahr

Deutscher Tourist vom giftigsten Fisch der Welt gestochen


27.11.2024 – 19:00 UhrLesedauer: 2 Min.

Kacper Krupa überlebte den Stich eines Steinfischs: Um das Gift des Tieres zu neutralisieren, musste er seine Hand in heißes Wasser und Essig tauchen. (Quelle: Kacper Krupa)

Ein junger Deutscher will in Australien im Meer schwimmen gehen – und stirbt dabei fast. Denn im Sand lauert eine tödliche Gefahr.

Ein Mann aus Deutschland hat in Australien den Stich des giftigsten Fisches der Welt überlebt. Der 26-jährige Kacper Krupa verglich das Erlebnis später mit dem Tritt eines Elefanten. Zu dem Unglück kam es, nachdem der junge Mann beschlossen hatte, am beliebten Strand Hearson’s Cove schwimmen zu gehen. Der Küstenstreifen befindet sich nahe der Stadt Karratha und etwa 1.250 Kilometer nördlich der Hauptstadt Perth.

Als Krupa etwa hundert Meter vom Strand im hüfttiefen Wasser stand, griff er mit seiner linken Hand nach etwas, das er für Sand hielt, berichtet der Sender ABC. „Etwas hatte mich in den Finger gestochen und ich blutete an dieser Stelle ein bisschen“, sagte Krupa, der kurz darauf heftige Schmerzen bekommen habe. „Meine Finger schwollen an und der Schmerz wanderte langsam den Arm hinauf zur Schulter und über die Brust zum Herzen.“

Die Behörden vermuteten, dass Krupa von einem Steinfisch gestochen wurde – dem giftigsten Fisch der Welt. Der Fisch besitzt entlang seiner Rückenflosse 13 Stacheln, die ein hochgiftiges Sekret absondern können. Diese Giftstoffe dienen zur Abwehr von Feinden und können schwere Symptome wie Herzstillstand, Atemprobleme und Muskelabbau verursachen.

Trotz seiner Ausbildung als Rettungssanitäter geriet Krupa in Panik. Denn er glaubte, dass es sich bei ihm um einen möglicherweise lebensbedrohlichen Notfall handeln könnte. Er fuhr selbst ins Krankenhaus, während seine Freundin ihm bei der Gangschaltung half. „Ich bin selbst gefahren, weil meine Freundin gerade Autofahren lernt“, sagte er. „Sie hat im Grunde nur die Gänge gewechselt, ich habe die Kupplung getreten, weil ich meine linke Hand nicht benutzen konnte.“ Zu allem Unglück hatte er in der Eile auch noch sein Telefon im Sand liegengelassen.

Im Krankenhaus von Karratha wurde der Deutsche sofort behandelt. Um das Gift zu neutralisieren, wandten die Ärzte zunächst eine traditionelle Methode an: Sie tauchten seine Hand in heißes Wasser und Essig. Eigentlich gibt es seit den Fünfzigerjahren ein Gegengift, doch die Mediziner waren sich nicht sicher, ob es sich um einen Steinfisch-Biss gehandelt hatte.

„Steinfische sind im gesamten Norden Australiens sehr verbreitet“, sagte Glenn Moore vom Western Australian Museum. Er betonte, wie wichtig Vorsichtsmaßnahmen im Wasser, etwa durch entsprechende Schutzkleidung, seien. Im Falle eines Stiches sei es entscheidend, schnell medizinische Hilfe zu suchen und die betroffene Stelle in heißes Wasser zu tauchen.

Nach einem Tag Behandlung wurde Krupa aus dem Krankenhaus entlassen und erhielt eine einwöchige Antibiotikabehandlung zur Unterstützung seiner Genesung. Sein Telefon bekam er auch wieder: Ein Anwohner hatte es gefunden und ihm zurückgebracht.

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