Den Teilnehmern begegneten – Fotos und Videos nach zu urteilen – auf Schritt und Tritt russische Nationalsymbole. In dem Lager dürfen Kinder, die besonders positiv aufgefallen sind, täglich die Nationalflagge hissen. Bei der Abschlussfeier hielten die Teilnehmer aus mindestens 60 Ländern russische Fahnen in den Händen. Das Wichtigste, das den Teilnehmern vermittelt worden sei, sei Einheit, sagte der der Direktor des Kinderzentrums, Konstantin Fedorenko. „Schließlich liegt unsere Stärke in der Einheit.“

Um Unterstützung der russischen Soldaten in der Ukraine geht es in dem Camp auch – und dazu traten Kämpfer auf. „Den Kindern müssen Beispiele für Patriotismus gezeigt werden, und man muss ihnen diejenigen vorstellen, die offen darüber sprechen, was Liebe zum Vaterland ist“, heißt es dazu von einer Veteranen-Stiftung. Aus deren Reihen kam unter anderem ein Soldat, der mit den Wagner-Truppen bei der russischen Eroberung Bachmuts beteiligt war. Artek hat nicht beantwortet, ob Treffen mit Soldaten auch Teil des Programms der Jugendlichen aus Westeuropa waren.

Vom deutschen Außenministerium hieß es auf t-online-Anfrage zu dem Feriencamp, dass für die Ukraine einschließlich der Halbinsel Krim seit Längerem eine Reisewarnung gilt. „Deutsche Staatsangehörige sind dringend aufgefordert, das Land zu verlassen.“ In seiner Warnung weist das Auswärtige Amt auch darauf hin, dass auf der Krim konsularischer Schutz derzeit nicht gewährt werden kann.

Der Inhaber des Reiseveranstalters Rus-Krim-Tour sagte einem örtlichen Radiosender, die Kinder seien für die Anreise zum Teil zwei, zum Teil vier Tage unterwegs gewesen. „Aber alle waren mit ihrer Reise auf die Krim zufrieden.“ Sie „stammten aus Familien, die nicht durch westliche Propaganda einer Gehirnwäsche unterzogen wurden“. Das Camp versicherte auf seiner Seite, dass zur Sicherheit der Kinder an den Abfahrtsorten umfassende Sicherheitsmaßnahmen organisiert worden seien.

Aus der jüngeren Vergangenheit waren keine anderen Besuche von Kindern aus Deutschland in der Ferienanlage bekannt geworden. 2017 hatte der Sender RT berichtet, dass zehn Kinder aus Berlin und Sachsen mit einer Lehrerin aus Berlin angereist seien.

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