Im ersten Halbjahr 2024 haben deutsche Autobauer einen deutlichen Umsatzrückgang erlitten. Das hat Auswirkungen auf die wichtigste deutsche Industrie und deren Belegschaft.

Die Absatzschwäche der deutschen Autobauer hat im ersten Halbjahr zu einem Umsatzrückgang von 4,7 Prozent auf 269,5 Milliarden Euro geführt, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Im Vorjahreszeitraum hatten BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz dank gestiegener Preise noch einen Rekordumsatz von 282,6 Milliarden Euro erzielt.

Mit 25,2 Prozent Anteil am gesamten Industrieumsatz blieb die Automobilbranche im ersten Halbjahr umsatzstärkste Industriebranche. Die Erlösrückgänge trafen alle Bereiche: Bei Karosserien, Aufbauten und Anhängern schrumpften die Umsätze um 11,6 Prozent, bei Teilen und Zubehör für Kraftfahrzeuge um 5,4 Prozent und in der Herstellung von Kraftwagen und -motoren belief sich das Minus auf 4,3 Prozent.

Das Auslandsgeschäft machte mit 70 Prozent einen Großteil der Umsätze der Branche aus. Rund 1,7 Millionen Neuwagen im Wert von 68,4 Milliarden Euro wurden im ersten Halbjahr 2024 aus Deutschland exportiert, damit ging die Anzahl nur leicht um 0,3 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 zurück. Die Inlandsumsätze verringerten sich von 84,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 80,5 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten dieses Jahres.

Im ersten Halbjahr beschäftigten die Autohersteller ohne Zulieferer rund 773.000 Personen, was einem Rückgang von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zum Vergleich: Zum Ende des ersten Halbjahres 2019 waren es noch rund 834.000 Beschäftigte.

Sowohl Bundesregierung als auch Forschungsinstitute gehen davon aus, dass sich die gesamtwirtschaftliche Lage im kommenden Jahr allmählich verbessern wird. Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass die von der Ampel-Regierung geplante Wachstumsinitiative mit steuerlichen Verbesserungen, Arbeitsanreizen und einem Abbau von Bürokratie zündet. Bislang wurde nur ein Bruchteil der geplanten Maßnahmen umgesetzt, somit „besteht nach wie vor großer Handlungsbedarf“, erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck.

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