Ein Herzinfarkt geht bei Frauen oft mit weniger typischen Symptomen einher als bei Männern. Bis zur Behandlung vergeht dann unter Umständen wertvolle Zeit.

2022 erhielten in Deutschland rund 190.000 Personen die Diagnose Herzinfarkt, davon waren rund 61.000 weiblich. Frauen bekommen demnach zwar seltener einen Herzinfarkt als Männer – wenn sie erkranken, haben sie jedoch eine schlechtere Prognose.

Das liegt unter anderem daran, dass bei Frauen durchschnittlich mehr Zeit verstreicht, bis der Infarkt erkannt und behandelt wird. Die Symptome sind beim weiblichen Geschlecht häufig weniger stark ausgeprägt oder weniger spezifisch als bei Männern. Vermeintlich typische Beschwerden wie etwa starke Brustschmerzen können fehlen. Die Folge: Viele betroffene Frauen nehmen mögliche Anzeichen nicht oder nicht frühzeitig ernst – und holen sich erst relativ spät Hilfe.

Hinzu kommt, dass ein Herzinfarkt mitunter als Männerkrankheit gilt. Entsprechende Symptome bei Frauen werden daher möglicherweise selbst vom ärztlichen Fachpersonal nicht sofort mit der Erkrankung in Verbindung. Im Vergleich zu männlichen Betroffenen werden Frauen im Durchschnitt später in eine Klinik eingeliefert.

Ohne rasches Handeln kann ein Herzinfarkt jedoch weitreichende Folgen haben. Je früher er behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine folgenlose Genesung.

Zu allgemeinen Anzeichen eines Herzinfarkts zählen:

Besonders charakteristisch ist der starke Schmerz im Bereich des Brustkorbs. Er kann in andere Körperbereiche ausstrahlen, zum Beispiel in Arme, Rücken, Oberbauch, Hals, Kiefer oder Schulterblätter. Während dieses Symptom bei Männern typisch ist, ist der Schmerz bei Frauen häufig nur leicht ausgeprägt oder fehlt sogar ganz. Insbesondere bei älteren Frauen ist das der Fall.

Im Gegensatz zu Männern macht sich ein Herzinfarkt bei Frauen eher durch unspezifische oder schwächere Beschwerden bemerkbar. Welche das sein können, lesen Sie im nächsten Kapitel.

Nur ein Drittel der betroffenen Frauen bemerkt starke Schmerzen. Die Betroffenen spüren möglicherweise eher ein Druck- oder ein Engegefühl im Brustbereich.

Häufiger bemerken Frauen im Vorfeld zudem Anzeichen wie

Solche Beschwerden können schon Tage, Wochen oder gar Monate vor dem eigentlichen Herzinfarkt auftreten und sollten ernst genommen werden.

Ein Unterschied zwischen den Geschlechtern besteht nicht nur in den Symptomen: Frauen bekommen einen Herzinfarkt im Durchschnitt später als Männer.

Bis zu den Wechseljahren sind sie relativ gut vor einem Herzinfarkt geschützt, denn die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) mindern das Risiko für Gefäß- und Arterienverkalkung und deren Folgen. In den Wechseljahren nimmt die Hormonproduktion ab – und parallel dazu lässt der Schutz nach, sodass das Herzinfarktrisiko steigt.

Frauen sollten deshalb ab dem 50. Lebensjahr Herzinfarkten durch eine gesunde Lebensweise vorbeugen. Wer auf eine ausgewogene Ernährung achtet und auf Nikotin und Alkohol verzichtet, verringert das Bluthochdruck- und Diabetes-Risiko deutlich. Auch viel Bewegung und Sport können helfen.

Wichtig ist, frühzeitig durch eine gesunde Lebensweise vorzubeugen. Wer auf eine ausgewogene Ernährung achtet und auf Nikotin und Alkohol verzichtet, verringert zum Beispiel das Risiko für Bluthochdruck deutlich. Auch viel Bewegung und Sport können das Risiko für einen Herzinfarkt minimieren.

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