Zwar würden junge Männer im Alter, wenn sie heiraten oder Kinder bekommen, in der Regel fürsorglicher und sozial sensibler. Für die Folgen mangelhafter Sozialisation gibt es aus Sicht von Walschburger allerdings keine einfachen und kurzfristigen Lösungen. Die individuelle Freiheit eines Menschen sei ein wertvolles Element einer offenen, demokratischen Gesellschaft. „Aber sie wird uns nur erhalten bleiben, wenn wir sie mit unserer Verantwortung für unsere Mitmenschen verbinden.“
Institutionalisierte Regeln seien daher unverzichtbar, um die Grenzen der Freiheit zu beachten. Diese müssten in der Familie, in der Schule sowie im beruflichen und Freizeitbereich noch mehr vorgelebt und vorgegeben werden. Auch müsse sichergestellt werden, dass der Missbrauch dieser Grenzen sanktioniert werde. „Gelingt dies nicht, und kommt es im späteren Alter zu Verletzungen dieser Regeln durch strafmündige Personen, werden als letztes Mittel polizeiliche Maßnahmen unverzichtbar sein“, sagt der Professor.