Fast ein Jahr nach einem brutalen Angriff an der Konstablerwache veröffentlicht die Frankfurter Polizei erstmals Fahndungsbilder. Nun begründet das Polizeipräsidium die Verzögerung.

Viele Frankfurter fragen sich jedoch, warum die Fahndung erst jetzt, fast ein Jahr nach dem Verbrechen, startete. Auf t-online-Anfrage erklärte die Frankfurter Polizei den grundsätzlichen Ablauf solcher Ermittlungen und den Grund für die Verzögerung.

„Die Veröffentlichung einer Fahndung stellt einen tiefgreifenden Eingriff in die Persönlichkeitsrechte (auch von Tatverdächtigen) dar“, so der Polizei-Pressesprecher in seiner Antwort. „Sie kommt dann zum Einsatz, wenn mildere Mittel nicht zum Erfolg geführt haben.“ Zuvor müssten alle strafprozessualen Möglichkeiten ausgeschöpft werden.

Im aktuellen Fall bedeutete dies zunächst die Beschaffung und Auswertung von Beweismitteln sowie Vernehmungen von Geschädigten und Zeugen. „Hier ist die Polizei auf die Mitarbeit der Beteiligten angewiesen, zudem müssen diese für die Polizei greifbar und verfügbar sein“, erläuterte die Behörde weiter.

Die Ermittlungen erfordern darüber hinaus auch eine enge Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft, was bei schwerwiegenden Delikten regelmäßig Zeit in Anspruch nehme, erklärte die Polizei. Im Vordergrund stehe dabei immer die Qualität und Gerichtsverwertbarkeit der getroffenen Maßnahmen sowie der Ermittlungsergebnisse. „Dies kann dann dazu führen, dass eine Öffentlichkeitsfahndung, die immer unter Richtervorbehalt steht, erst Monate nach der Tat eingeleitet wird.“

Die Frankfurter Kriminalpolizei bittet weiterhin um Mithilfe und hofft auf sachdienliche Hinweise bezüglich des Tathergangs und vor allem zu den Tätern. Zeugen können sich unter der Rufnummer 069-755 / 5 31 10 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle melden.

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