Eintracht Braunschweig kommt mit breiter Brust aus der Länderspielpause. Nicht nur der Sieg im Derby stimmt optimistisch, sondern auch eine besondere Bilanz.

Der Sieg im Niedersachsenderby war wie eine Befreiung. Nicht nur entschied Eintracht Braunschweig das prestigeträchtige Duell mit Erzrivale Hannover 96 (2:0) für sich, sondern katapultierte sich mit dem zweiten Saisonsieg gleichzeitig auf einen Nichtabstiegsplatz.

Die Stimmung in der darauffolgenden Länderspielpause hätte bei der Eintracht kaum besser sein können. Kapitän Ermin Bicakcic sprach gar von einem „absolut geilen Gefühl“. Ausruhen möchte man sich auf dem Sieg gegen die „Roten“ aber nicht, wie Trainer Daniel Scherning betont. „Wir müssen uns neu beweisen“, sagte er auf der Pressekonferenz vor dem anstehenden Auswärtsspiel gegen Hertha BSC am Freitag (18.30 Uhr).

Denn auch dem Coach ist bewusst, dass der Abstand auf die Abstiegszone bedenklich klein ist. Nur ein Punkt ist es für den Tabellen-15. nach einem durchwachsenen Saisonstart aktuell bis zu Relegationsplatz 16. Und: Mit der neuntplatzierten Hertha wartet nun ein völlig anderer Gegner. „Ich glaube, dass du die Spiele einfach nicht miteinander vergleichen kannst. Das Derby hier zu Hause ist ein spezielles Spiel“, mahnt Scherning.

Dabei hat der Trainer allen Grund zur Annahme, dass es auch in Berlin mit einem guten Auftritt seines Teams klappt. Form, Stimmung und eine besondere Bilanz lassen auf den nächsten Erfolg hoffen.

Denn das Derby löste in der jüngsten Vergangenheit stets einen Schub aus. In diesem Jahrzehnt verlor die Eintracht die Partie nach dem Duell mit Hannover erst einmal. Demgegenüber stehen vier Siege und ein Remis.

In der vergangenen Spielzeit gab es nach dem Derby erst ein 3:2 und dann ein 3:0 gegen den VfL Osnabrück, in der vorherigen Saison ein 2:1 und ein 1:1 gegen den Karlsruher SC. Selbst weitere zwei Jahre davor wirkte das Derby Wunder: Gegen den VfL Bochum, der am Ende der Saison 2020/21 als Tabellenerster in die Bundesliga aufstieg, gewann der BTSV das Hinspiel mit 2:1, ehe es im zweiten Vergleich die einzige Nach-Derby-Niederlage in diesem Jahrzehnt setzte (0:2).

Für Trainer Scherning sind diese Zahlen aber nur eine Randnotiz. Es werde „jetzt am Freitag und auch in Zukunft ganz andere Herausforderungen geben“ als beim Derby oder in anderen Spielen. Man treffe mit Hertha auf eine „sehr starke Mannschaft mit vielen quirligen Spielern, die schwer zu verteidigen sind und sehr offensives Denken mitbringen“, so der Coach. „Wir müssen uns morgen neu beweisen und das werden wir auch tun.“

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