Dass er dennoch nach dem Finalsieg gegen Manchester United auf Instagram Fotos mit der Goldmedaille veröffentlichte, kam im Anschluss bei vielen Fußballfans nicht gut an. Werner hatte zu dem Beitrag geschrieben: „Was ein Team! Wie ich gesagt habe, ich bin gekommen, um Titel zu gewinnen.“ Dafür erntete er mal wieder Spott. „Super Spiel, warst der entscheidende Mann“, kommentierte ein Nutzer sarkastisch. Ein anderer schrieb: „Wäre mir maximal unangenehm, so zu posieren, ohne auch nur 1 % zum Sieg beigetragen zu haben. Aua, da schämt man sich selbst.“ Auch diverse Beleidigungen auf Englisch und Deutsch sind nach wie vor unter den Fotos zu lesen. Sie zeigen zum einen die Gnadenlosigkeit der Fans – und auf der anderen Seite das volle Ausmaß des tiefen Falls von Timo Werner.

Die Zeit in Tottenham, sie wird für den früheren Stuttgarter nun zu Ende gehen. Mit einem Titel, der ihm viel wert zu sein scheint, der es in der öffentlichen Wahrnehmung aber nicht ist. Wie es mit Timo Werner weitergeht, weiß aktuell niemand so genau. Noch steht er in Leipzig unter Vertrag. Dass RB wirklich mit ihm plant: unwahrscheinlich.

Im Winter gab es bereits Gerüchte, Werner könne es in die US-amerikanische MLS ziehen. Die New York Red Bulls, einer von Leipzigs Partnerklubs im Brausekosmos, könnten sein Ziel sein. Gut möglich, dass die Spur in die Millionenmetropole in den kommenden Wochen wieder heißer wird.

Klar wäre dann aber auch: Werner würde bei einem Wechsel in die eher mittelklassige US-Liga endgültig aus dem deutschen Blickfeld verschwinden – und damit auch final aus dem der DFB-Auswahl. Für die Nationalmannschaft hat er ohnehin seit März 2023 kein Spiel mehr absolviert. Unter Bundestrainer Julian Nagelsmann, der ihn in Leipzig doch einst so gefördert hatte, stand er noch kein einziges Mal im Aufgebot.

Der bevorstehende Sommer dürfte Werners letzte Chance auf die Kehrtwende sein, die seine Karriere so dringend benötigt. Voraussetzung wäre ein Wechsel zu einem Klub, bei dem er wieder das Vertrauen des Trainers genießt und dieses dann in Toren zurückzahlt. Dass er nämlich grundsätzlich die Fähigkeiten hat, ein Unterschiedsspieler zu sein, weiß auch der Bundestrainer – Werner muss es nur endlich wieder auf den Platz bringen.

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