Ein halbes Cabrio – und ganzer Klassiker

Was ist eigentlich ein Targa?


Aktualisiert am 22.05.2025 – 11:20 UhrLesedauer: 2 Min.

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Immer noch gefragt: Seit vielen Modellgenerationen baut Porsche sein Halb-Cabrio. Andere Hersteller hatten mit ihren Targas weniger Glück. (Quelle: Hersteller-bilder)

Kein Coupé, kein Cabrio – sondern etwas dazwischen. Der Targa ist eine der ungewöhnlichsten Karosserieformen der Autowelt. Wer ihn versteht, versteht auch ein Stück Porsche-Geschichte.

Er sieht offen aus, ist es aber nicht ganz: der Targa. Sein Markenzeichen ist ein herausnehmbares Dachteil über den Vordersitzen, das mit einem festen Überrollbügel und einer meist großen Heckscheibe kombiniert ist. Er vereint das Frischluftgefühl eines Cabrios mit der Stabilität eines Coupés. Und er sieht so eigen aus, dass man ihn sofort erkennt.

Der Name ist eine Hommage an das legendäre, schon 1906 ausgetragene sizilianische Straßenrennen Targa Florio. Porsche feierte dort große Erfolge und ließ diesen Ruhm 1965 in den Modellnamen des neuen 911 Targa einfließen. Damals sprach Porsche vom „ersten serienmäßigen Sicherheitscabriolet der Welt“. Das Dach war herausnehmbar, der Bügel aus Edelstahl jedoch fest verbaut. Kein Gimmick, sondern Schutz bei einem Überschlag. Eine Sicherheitsidee, die sich elegant verpacken ließ.

Zwar wurde der Begriff „Targa” durch Porsche berühmt, erfunden hatte man ihn dort jedoch nicht. Andere Hersteller waren früher dran, zum Beispiel Toyota mit dem Sports 800 oder Triumph mit dem TR4. Auch später versuchten sich viele Hersteller an diesem Konzept, darunter Corvette, Camaro, Honda CRX, Tesla Roadster, Koenigsegg und Lamborghini. Targa-Dächer und sogenannte T-Bars (zwei herausnehmbare Dachhälften) waren vor allem in den 70er- und 80er-Jahren beliebt. Doch kaum ein Modell überlebte dauerhaft.

Nur Porsche hielt dem Targa-Konzept die Treue und entwickelte es stetig weiter. Vom 911er ausgehend trugen auch der 914, der 924, der 944 und sogar der 918 Spyder das Prinzip weiter. Mal mit Plastik-, mal mit Glasheckscheibe. Mal zum Herausnehmen, mal mit elektrischem Verdeck. Aber stets mit einem Ziel: mehr Freiheit, ohne auf das Dach zu verzichten.

Ironischerweise brachte Porsche das klassische Cabriolet für den 911 erst 1983 auf den Markt – fast 20 Jahre nach dem Targa.

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