Auf dem Mars schlagen fast täglich Meteoriten ein. Jährlich wird der Planet von bis zu 360 basketballgroßen Gesteinsbrocken getroffen, zeigt eine Studie.

Am 30. Juni ist Internationaler Asteroidentag, der auf das Risiko durch die Himmelskörper hier auf der Erde aufmerksam machen soll. Ein anderer Planet unseres Sonnensystems ist fast täglich Einschlägen solcher Himmelskörper ausgesetzt – und damit weit mehr als bislang angenommen.

Wie aus einer Studie hervorgeht, wird der Planet jährlich von 280 bis 360 basketballgroßen Gesteinsbrocken getroffen, die Krater mit einem Durchmesser von mehr als acht Metern reißen. Dabei handelt es sich aber nicht um Asteroiden, sondern um die kleineren Meteoriten.

Nach Auswertung von seismischen Aufnahmen einer Raumsonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa liegt die Anzahl der Einschläge dieser Himmelskörper fünfmal höher als die bisherigen Schätzungen, die anhand von Bildern und Modellen getroffen wurden.

„Es scheint effektiver zu sein, auf die Auswirkungen zu hören, als nach ihnen zu suchen, wenn wir verstehen wollen, wie häufig sie auftreten“, erklärte Studien-Co-Autor Gareth Collins vom Imperial College London.

Die Nasa-Sonde InSight, die 2018 auf der Mars-Ebene Elysium Planitia gelandet war, hatte es Wissenschaftlern erstmals ermöglicht, das innere Rumpeln des Roten Planeten zu hören.

Bislang wurden vor allem anhand von Bildaufnahmen Aussagen über Meteoriteneinschläge auf dem Mars getroffen. Häufige und intensive Staubstürme machten es für Raumfahrzeuge, die den Planeten umkreisen, jedoch besonders schwierig, kleine Krater in der Tiefe zu erkennen.

Das empfindliche Seismometer von InSight konnte jedoch „jeden einzelnen Einschlag innerhalb der Reichweite des Landers hören“, wie Studien-Co-Autorin Géraldine Zenhäusern von der Technischen Hochschule Zürich erklärte.

Um den Durchmesser von Kratern und ihre Entfernung zu InSight zu bestimmen, verfolgten die Wissenschaftler ein bestimmtes akustisches Signal, das beim Einschlag von Meteoriten auf dem Mars erzeugt wird.

Anschließend berechneten sie die Anzahl der Krater, die in einem Jahr in der Nähe der Forschungsplattform entstanden, und rechneten diese Zahl dann auf den gesamten Planeten hoch.

Der Mars ist etwa doppelt so groß wie der Mond und liegt viel näher am Asteroidengürtel unseres Sonnensystems, was ihn zu einem bevorzugten Ziel für große Gesteinsbrocken macht, die durch den Weltraum rasen.

Die meisten Meteoriten, welche sich der Erde nähern, brechen in unserer Atmosphäre auseinander. Die Atmosphäre des Mars ist jedoch 100-mal dünner als die Erdatmosphäre und bietet daher nur wenig Schutz.

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