Neue Studie

Der innere Erdkern verformt sich offenbar


12.02.2025 – 16:26 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Erde: Noch immer birgt sie viele Geheimnisse. (Quelle: NASA/dpa/dpa-bilder)

Eine neue Untersuchung zeigt, dass der innere Kern der Erde wahrscheinlich seine Form verändert. Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Dynamik unseres Planeten.

Erst vor wenigen Monaten stellten Forscher fest, dass der innere Erdkern in entgegengesetzter Richtung zur Erdkruste rotiert. Nun gibt es eine neue Entdeckung. Denn offenbar verändert sich auch seine Form.

Der innere Kern der Erde ist selbst für die Wissenschaft geheimnisvoll. Er ist ein massiver Metallball aus Eisen und Nickel, umgeben von einer flüssigen Metallschicht. Temperaturen bis zu 5.400 Grad Celsius und ein enormer Druck machen direkte Beobachtungen unmöglich.

Forscher haben schon lange vermutet, dass sich der innere Kern verformt. Jetzt fanden sie erste Hinweise auf solche Veränderungen. Im Rahmen einer neuen Studie, die kürzlich im Fachblatt „Nature Geoscience“ veröffentlicht wurde, analysierten Wissenschaftler Daten von 121 Erdbebenpaaren, die zwischen 1991 und 2024 an 42 Standorten in der Nähe der Südlichen Sandwichinseln in der Antarktis registriert wurden.

Bei der Untersuchung der Wellenformen entdeckten die Forschenden seismische Wellen mit ungewöhnlichen Eigenschaften. Studienleiter John Vidale von der University of Southern California (USC) erklärte dazu: „Anfangs war ich von den Daten irritiert.“

Erst als das Team die Detailgenauigkeit der Messungen verbesserte, wurde ersichtlich, dass diese speziellen seismischen Wellen auf eine ungewöhnliche physikalische Aktivität des inneren Kerns hinweisen. Der Geophysiker vermutet, dass diese Beobachtung am besten durch eine Veränderung der Form des inneren Kerns erklärbar ist.

Die oberflächennahe Schicht des inneren Erdkerns scheint sich zu verformen und zu verschieben. Die Untersuchung liefere den ersten Beweis dafür, dass die äußere Schicht des inneren Kerns tatsächlich strukturelle Veränderungen durchlaufe, so Vidale.

Das Team vermutet als wahrscheinlichste Ursache eine Wechselwirkung zwischen dem inneren und dem äußeren Kern. Mögliche Auslöser könnten Anomalien im unteren Erdmantel oder Strömungen im äußeren Kern sein. Um diese Thesen zu beweisen, ist allerdings noch mehr Forschung nötigt, wie auch Vidale anmerkt.

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