128 neue Objekte

Der Saturn hat jetzt die meisten Monde im Sonnensystem


13.03.2025 – 16:40 UhrLesedauer: 2 Min.

Diese künstlerische Darstellung zeigt den Saturn mit seinen größten und bekanntesten Monden. (Quelle: CHROMORANGE / Peter Kirschner)

Astronomen haben 128 neue Monde des Saturn entdeckt. Damit ist der Gasriese unangefochtener Spitzenreiter in unserem Sonnensystem.

Der Saturn hat jetzt offiziell 274 Monde – und damit fast doppelt so viele wie bei allen anderen Planeten unseres Sonnensystems zusammen. Das hat ein Forscherteam aus Taiwan, Kanada, den USA und Frankreich bei Beobachtungen herausgefunden, wie es in einer Mitteilung der University of British Columbia heißt.

Die Wissenschaftler hatten den Gasriesen jahrelang mit einem Teleskop untersucht und 2023 bereits mehr als 60 neue Monde entdeckt. Schon damals deuteten die Daten auf weitere Himmelskörper um den Saturn hin.

Danach beobachtete das Team den Saturn erneut – diesmal drei Monate lang in Folge. Diese Untersuchung bestätigte die Vermutung der Forscher. Sie fanden weitere 128 Monde. Die Internationale Astronomische Union hat die Entdeckung der Wissenschaftler bereits anerkannt.

Bei den Himmelskörpern handelt es sich um sogenannte „irreguläre Monde“, heißt es in der Mitteilung. Das bedeutet, dass sie in einem frühen Zeitraum des Universums von dem Planeten eingefangen wurden. Die meisten dieser Objekte seien nur wenige Kilometer groß, heißt es.

Die Astronomen gehen davon aus, dass alle irregulären Trabanten des Saturn durch eine oder mehrere Kollisionen aus früheren, größeren Monden entstanden sind. Das würde auch erklären, warum so viele von ihnen den Planeten entgegen seiner Rotationsrichtung umlaufen.

Anders als die „regulären“ Saturn-Monde umkreisen die „irregulären Monde“ den Planeten zudem nicht auf kreisförmigen, in einer Ebene liegenden Umlaufbahnen, sondern folgen weiten elliptischen Orbits. Diese sind meist gegen die Planetenebene geneigt.

„Wahrscheinlich stammen sie von größeren Monden, die durch Kollisionen mit anderen Saturnmonden oder Kometen zerbrochen sind“, sagte Brett Gladman von der University of British Columbia, der an der Studie beteiligt war.

Mit den neuen Entdeckungen sehen die Forscher ihre Suche nach neuen Saturnmonden vorerst als abgeschlossen an. „Mit der heutigen Technik wird es schwierig, noch kleinere Monde zu entdecken“, so die Astronomen.

Aktie.
Die mobile Version verlassen