Mittlerweile wickelt H&M seinen Kundenservice in Nürnberg über einen Drittanbieter ab. Verdi wirft dem vor, dass er sein Personal nicht besser behandelt als der Moderiese selbst.

300 Mitarbeiter des ehemaligen H&M Kundenservice-Centers in Nürnberg sollen im November ihre Jobs verlieren. Die Gewerkschaft Verdi und der Betriebsrat rufen deshalb am Freitag zu einer Demonstration vor der Zentrale der Webhelp Holding auf.

Das Unternehmen hatte das Callcenter im Dezember 2022 von der schwedischen Modekette übernommen und führt es seitdem in deren Auftrag fort. Zunächst wurde den Beschäftigten versprochen, dass ihr Arbeitsplatz unter unveränderten Bedingungen erhalten bleibe, sagt Verdi. Im Mai wurde aber bekannt, dass der Standort noch in diesem Jahr geschlossen werden soll.

Die Gewerkschaft vermutet, dass sich das Unternehmen durch die Schließung lediglich von den verhältnismäßig teuren ehemaligen H&M-Arbeitskräften trennen will. Webhelp kommentiere das bislang öffentlich nicht.

Guenter Oliver Schaefer, Vorsitzender des Betriebsrates, sagt: „Wir fordern den Erhalt der Arbeitsplätze und faire Bedingungen für die betroffenen Mitarbeiter. Es kann nicht sein, dass Profite auf Kosten der Beschäftigten maximiert werden.“

Auch, als H&M selbst noch das Callcenter führte, erlangte es mit unrühmlichen Schlagzeilen bundesweit Bekanntheit. 2020 flog auf, dass in dem Betrieb systematisch private Daten von Mitarbeitern gesammelt wurden. Das Unternehmen wurde damals zu einem Bußgeld in Millionenhöhe verurteilt.

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