Angriffe auf US-Fluggesellschaft

Kopfüber-Bruchlandung: Airline bietet Passagieren Geld


21.02.2025 – 12:19 UhrLesedauer: 2 Min.

Ein Delta-Jet schlug bei der Landung hart auf. Ein Flügel riss ab, die Maschine überschlug sich und fing Feuer. Jetzt sollen die Passagiere Geld bekommen.

Nach der dramatischen Bruchlandung in Toronto bietet die Fluggesellschaft Delta allen Passagieren 30.000 US-Dollar (28.700 Euro). Das bestätigte das Unternehmen laut Berichten der „New York Times“ und des Senders NBC.

Delta-Flug 4819 war am Montag aus Minneapolis kommend bei der Landung in Toronto verunglückt. Die Bombardier-Maschine vom Typ CRJ900 kam so hart auf, dass sie Feuer fing. Videoaufnahmen zeigen Flammen, die unmittelbar nach dem ersten Bodenkontakt aus der Maschine schlagen. Der brennende Passagierjet rutschte über die Landebahn, der rechte Flügel riss ab, dann überschlug sich das Flugzeug und blieb auf dem Kopf liegen.

Alle 80 Insassen – 76 Passagiere und vier Crewmitglieder – überlebten das Unglück. Nach Angaben der Fluggesellschaft wurden 21 Passagiere verletzt. Am Donnerstag teilte die Airline mit, inzwischen seien alle Verletzten wieder aus dem Krankenhaus entlassen. „Wir danken allen, die sie in den letzten Tagen betreut haben“, sagte Delta-CEO Ed Bastian. „Wir werden auch weiterhin mit Kunden, Mitarbeitern und Angehörigen in Kontakt bleiben, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse mit Sorgfalt erfüllt werden.“

Die Ankündigung der Zahlung von 30.000 Dollar pro Passagier sorgte unterdessen für Missmut bei einigen reichweiten Accounts im Internet. „In andern Worten: Delta bietet 30.000 Dollar, um die Leute von Klagen abzuhalten“, schrieb einer dieser Accounts

Ein Unternehmenssprecher beteuerte hingegen, die Zahlung sei an keine Bedingungen geknüpft und berühre keine weiteren Ansprüche. Auch die auf Luftfahrtrecht spezialisierte kanadische Anwaltskanzlei Rochon Genova, bei der sich eigenen Angaben zufolge bereits mehrere Passagiere gemeldet haben, teilte mit: Bei den von Delta angekündigten Zahlungen handele es sich um eine Art Soforthilfe und nicht um Vergleichsangebote. Mit dem Geld könnten Passagiere „unmittelbare finanzielle Schwierigkeiten ausgleichen“. Die Zahlungen würden dann später von der erzielten Entschädigungssumme abgezogen.

Bereits in den vergangenen Tagen waren Delta und deren Tochter Endeavor Air schweren Attacken von Accounts ausgesetzt gewesen, die einen Zusammenhang zwischen dem Crash und den Diversitätsprogrammen der Fluggesellschaften herstellten. Unter anderem wurde behauptet, eine unerfahrene Pilotin habe den Unglücksjet gesteuert.

Delta teilte dazu mit, es handele sich um Falschinformationen: Kapitän an Bord war demnach ein Mann, der 2007 eingestellt worden sei. „Er war sowohl als Kapitän im aktiven Dienst als auch in der Pilotenausbildung und Flugsicherheit tätig. Behauptungen, er habe Schulungen nicht bestanden, sind falsch. Behauptungen, er habe aufgrund von Schulungsfehlern keine Stelle als Pilot bei Delta Air Lines bekommen, sind ebenfalls falsch.“

Auch die Erste Offizierin sei qualifiziert und von der US-Luftfahrtbehörde FAA zertifiziert gewesen. Sie habe ihre Ausbildung im April abgeschlossen: „Ihre Flugerfahrung übertraf die Mindestanforderungen der US-Bundesvorschriften. Behauptungen, sie habe Ausbildungsveranstaltungen nicht bestanden, sind falsch.“

Untersuchungen zur Unfallursache dauern an. Die kanadischen Behörden führen die Untersuchungen.

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