Was heute an der Börse wichtig wird

Rüstungsboom treibt Dax auf Rekordhoch


04.03.2025 – 10:58 UhrLesedauer: 4 Min.

Dax auf neuem Rekordhoch (KI-Symbolbild): Die Verteidigungsausgaben in der Europäischen Union werden in den nächsten Jahren stark ansteigen.

Der deutsche Leitindex Dax hat ein neues Rekordhoch erreicht und erstmals die Marke von 23.000 Punkten überschritten. Vor allem Rüstungstitel führten zu einer Kursrallye.

Der Dax setzte am Montag seinen Aufwärtstrend ungebremst fort und erreichte eine neue historische Bestmarke. Die Aussicht auf eine enorme Erhöhung der Verteidigungsausgaben löste Euphorie unter Investoren aus und trieb vor allem Rüstungsaktien in die Höhe. Während Europa von dieser Entwicklung profitiert, bleibt die Wall Street unter Druck. Neue Zölle und wirtschaftspolitische Unsicherheiten beeinflussen die Märkte weltweit. Ein Blick auf die wichtigsten Entwicklungen an den Börsen.

Hintergrund der Kursgewinne im Rüstungssektor ist eine geplante massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Laut einem Vorschlag von vier Spitzenökonomen soll ein Sondervermögen von bis zu 500 Milliarden Euro für Infrastruktur und 400 Milliarden Euro für die Bundeswehr bereitgestellt werden. Analysten der Deutschen Bank sprechen von einem „fiskalischen Systemwechsel von historischem Ausmaß“. CSU-Chef Markus Söder bezifferte den Bedarf der Bundeswehr unter anderem auf 100.000 Drohnen, 800 Panzer und 2.000 Patriot-Raketen.

Die Aussicht auf große Rüstungsaufträge katapultierte die Aktien von Rheinmetall, Hensoldt und Renk um jeweils rund 20 Prozent nach oben. Auch Thyssenkrupp, Airbus und MTU Aero Engines profitierten deutlich. Der europäische Rüstungsindex legte um 7,7 Prozent zu. Experten von JP Morgan erwarten, dass viele der 30 Nato-Länder ihre Verteidigungsausgaben in Kürze deutlich erhöhen werden.

Im Gegensatz zum europäischen Markt verzeichneten die US-Börsen deutliche Verluste. Der Dow Jones fiel um 1,5 Prozent auf 43.191,24 Punkte, der S&P 500 verlor 1,8 Prozent auf 5.849,72 Zähler, und der Nasdaq rutschte um 2,6 Prozent auf 18.350,19 Punkte ab. Grund für die Schwäche war die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, neue Zölle gegen Mexiko und Kanada zu verhängen, was Sorgen um Handelskonflikte schürte.

Die Angst vor einem Handelskrieg und geopolitische Sorgen haben den Dax jedoch am Dienstag zunächst unter Druck gesetzt. Der deutsche Leitindex notierte zur Eröffnung 1,3 Prozent schwächer bei 22.852,72 Punkten. „Die Gemengelage ist fragiler denn je“, kommentierte Jochen Stanzl, Stratege vom Broker RoboMarkets. „Argumente, andere als Rüstungsaktien zu kaufen, sind derzeit nicht wirklich vorhanden.“

Trotz einer insgesamt schwachen Konsumstimmung legte die Optikerkette Fielmann stark zu. Dank eines Zukaufs in den USA stieg der Umsatz 2024 um 15 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis (Ebitda) um 23 Prozent auf 491 Millionen Euro zulegte. Die Dividende soll um 15 Cent auf 1,15 Euro je Aktie erhöht werden. Das Unternehmen erwartet auch für 2025 weiteres Wachstum und plant eine Steigerung der Ebitda-Marge auf 24 Prozent.

Mercedes hat sich mit dem Betriebsrat auf ein Sparprogramm geeinigt, das bis 2027 Einsparungen von fünf Milliarden Euro vorsieht. Teil des Plans sind Abfindungsangebote für Mitarbeiter sowie der Verzicht auf einen Teil der Tariferhöhungen. Im Gegenzug werden betriebsbedingte Kündigungen bis 2035 ausgeschlossen. Auch in China sollen Stellen gestrichen werden, um die Profitabilität zu steigern.

Aktie.
Die mobile Version verlassen