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Hämorrhoiden hat jeder. Vergrößern sich die Gefäßpolster am Po, können sie starke Beschwerden hervorrufen. Warum eine frühe Behandlung von Vorteil ist.

Hämorrhoiden am Po sind unverzichtbar. Die Gefäßpolster schließen zusammen mit dem Schließmuskel des Afters den Darm nach außen hin ab – damit kein Stuhl ungewollt austritt. Wer umgangssprachlich von Hämorrhoiden spricht, meint meist die Beschwerden, die mit einem Hämorrhoidalleiden verbunden sind, etwa Jucken und Blutungen. Auch wenn vergrößerte Hämorrhoiden oft von Scham behaftet sind: Man sollte sie behandeln lassen.

Hämorrhoiden sind ringförmig angeordnete Gefäßpolster am Ausgang des Enddarms. Hämorrhoiden sind mit Blut gefüllt und helfen, den Darm abzudichten. Bei der Darmentleerung schwellen die Gefäßpolster ab und der Schließmuskel entspannt sich. Der Stuhl kann abgesetzt werden. Anschließend fließt wieder Blut in die Hämorrhoiden und sie verschließen den Darm wieder. Krankhaft vergrößerte Hämorrhoiden werden als Hämorrhoidalleiden bezeichnet. Es gibt verschiedene Ursachen, warum sich Hämorrhoiden vergrößern:

  • ständige Verstopfung
  • harter Stuhl
  • Pressen auf der Toilette
  • häufiger Durchfall
  • schwächer werdendes Bindegewebe
  • Übergewicht
  • Schwangerschaft
  • möglicherweise eine gewisse familiäre Veranlagung.

Vergrößerte Hämorrhoiden sind ein häufiges Leiden. Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge bekommen mehr als die Hälfte aller Erwachsenen im Laufe ihres Lebens Beschwerden. Etwa vier von 100 Erwachsenen sind in Deutschland jährlich wegen vergrößerter Hämorrhoiden in ärztlicher Behandlung. Vergrößerte Hämorrhoiden lassen sich an verschiedenen Symptomen erkennen:

  • schmerzlose Blutungen
  • Juckreiz
  • Brennen
  • Nässen
  • Druck- oder Fremdkörpergefühl
  • Gefühl unvollständiger Darmentleerung nach dem Toilettengang
  • unbeabsichtigter Abgang geringer Mengen Schleim oder Stuhl
  • Schmerzen (bei fortgeschrittenem Hämorrhoidalleiden)

Schmerzlose Blutungen sind das Hauptsymptom eines Hämorrhoidalleidens. Dann zeigt sich hellrotes oder rotes Blut auf dem Toilettenpapier. Auf dem Stuhl kann ebenfalls Blut sichtbar sein. Und auch nach dem Toilettengang kann es bluten. Das Blut ist auf der Unterwäsche sichtbar. Ursache der Blutungen sind Verletzungen der Gefäßwände. Durch starkes Pressen oder harten Stuhl können die gedehnten Gefäße einreißen. Im fortgeschrittenen Verlauf können die Hämorrhoiden aus dem After heraustreten und als weiche Knoten sichtbar werden. Mediziner sprechen dann von einem „Hämorrhoiden-Vorfall“ oder „Hämorrhoiden-Prolaps“.

Unbehandelt schreitet die Vergrößerung der Hämorrhoiden oft fort. Einmal vergrößerte Gefäßpolster werden nicht von selbst wieder kleiner. Mediziner unterscheiden vier Schweregrade:

  • Grad 1: Bei Grad eins sind die Gefäßpolster nur leicht vergrößert.
  • Grad 2: Bei Grad zwei sind die Gefäßpolster stärker vergrößert und können beim Stuhlgang herausrutschen. Sie ziehen sich von selbst wieder in den Darm zurück.
  • Grad 3: Bei Grad drei treten die Hämorrhoiden beim Stuhlgang oder körperlicher Anstrengung aus dem After heraus – und ziehen sich nicht von selbst wieder zurück. Von Hand können sie zurückgeschoben werden.
  • Grad 4: Bei Grad vier treten die Hämorrhoiden dauerhaft aus dem After heraus und können nicht zurückgeschoben werden. Möglicherweise ragt ein Stück Analschleimhaut mit heraus.

Hämorrhoiden Grad 1: Behandlung oft nicht notwendig

Unbehandelt können Hämorrhoiden – je nach Schweregrad – verschiedene Beschwerden verursachen. Leicht vergrößerte Gefäßpolster werden unter Umständen von den Betroffenen nicht bemerkt. Treten Symptome auf, sind sie meist gering ausgeprägt. Es können hin und wieder Juckreiz und stuhlbedingte leichte Blutungen auftreten.

Bei Grad eins ist oftmals noch keine Behandlung notwendig. Voraussetzung ist, dass die Betroffenen die Beschwerden als nicht störend empfinden. Verstopfung sollte vorgebeugt werden, um einer Verschlechterung entgegenzuwirken. Über eine angepasste Ernährung kann der Stuhl weicher und gleitfähiger werden. Das erleichtert den Stuhlgang und verringert Reizungen der Hämorrhoiden. Im ersten Stadium lassen sich Hämorrhoiden unkompliziert über Veröden behandeln.

Bei Grad zwei nimmt das Beschwerdebild weiter zu. Brennen und Nässen können hinzukommen. Entzündungen im Analbereich häufen sich, da die verletzte und durch das Nässen aufgeweichte Haut anfälliger für Keime wird. Außerdem fühlen sich Keime in einem feuchten Milieu wohl und vermehren sich. Betroffene klagen oft über starken Juckreiz. Eine gute Analhygiene kann die Beschwerden häufig lindern.

Dennoch fühlen sich die Betroffenen durch die Symptome zunehmend belastet. Das Gefühl unvollständiger Darmentleerung nach dem Toilettengang ist unangenehm. Druck- und Fremdkörpergefühle können auftreten. Ebenso kann es sein, dass sich die Gefäßpolster vorübergehend aus dem After herausdrücken – sich dann aber von selbst wieder zurückziehen. Grad-2-Hämorrhoiden werden meist mit einer Gummibandligatur behandelt: Sie werden gezielt abgebunden. Ohne Durchblutung fallen sie nach einiger Zeit von selbst ab.

Bei Grad drei treten die vergrößerten Hämorrhoiden bei jedem Stuhlgang aus dem After heraus. Auch leichtere körperliche Anstrengung kann sie nach außen treten lassen. Sie ziehen sich nicht von allein wieder zurück. Mit der Hand lassen sie sich in den Darm zurückschieben. Symptome wie Juckreiz, Brennen, Nässen, aber auch Druckgefühle nehmen zu. Bei Blähungen können zunehmend geringe Mengen Stuhl und Schleim abgehen.

Das Risiko für Schmerzen aufgrund möglicher Komplikationen steigt: So können die krankhaft vergrößerten Hämorrhoiden von Einrissen im Afterbereich (Analfissur) oder nässenden Geschwüren (Analekzeme) begleitet sein. Schorf, Bläschen und sogar Eiterabszesse können sich bilden. Aus einer Analfissur können Analfisteln entstehen. Dabei handelt es sich um unnatürliche Gänge zwischen Darm und Hautoberfläche. Bei Hämorrhoiden Grad vier wird operativ behandelt. Die stark vergrößerten Gefäßpolster werden chirurgisch entfernt.

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