Die nämlich sind jetzt, nach dem verabschiedeten Rentenpaket, nötiger denn je. Es stimmt, was die Junge Gruppe der Unionsfraktion sagt: Eigentlich ist es Wahnsinn, dass ob der Alterung der Gesellschaft das Rentenniveau ab 2031 von 48 Prozent statt von 47 Prozent langsam absinkt. Tatsächlich macht die Politik mit dem heutigen Beschluss einen großen Schritt in die falsche Richtung. Noch größer muss darum die Korrektur ausfallen, ein zweites Rentenpaket noch in dieser Legislatur zwingend kommen.
Die noch zu benennenden Experten der Kommission sollten nicht davor zurückschrecken, dafür auch jene Dinge zu empfehlen, die zunächst schmerzhaft klingen, ökonomisch aber unvermeidbar sind: das Aus für die „Rente mit 63“, eine Anhebung des Renteneintrittsalters sowie eine Koppelung der Rentenhöhe an die Inflation statt ans Lohnniveau.
Am Ende, so kann man nur hoffen, werden selbst Sozialdemokraten am ganz linken Rand kaum leugnen können, was mathematisch jeder Grundschüler versteht: Dass das Umlagesystem der gesetzlichen Rente bei einer stetig alternden Gesellschaft dauerhaft nicht zu retten ist, weder mit immer noch mehr Steuergeld, das sämtliche Bürger aufbringen müssen, noch mit steigenden Rentenbeiträgen, die die junge Generation allein belasten.
Es ist schwer, gegen die Alten Politik zu machen, Wahlen zu gewinnen, das hat zuletzt auch noch mal Kanzler Merz betont. Doch gelingen solche generationengerechten Reformen nicht, wird der Staat über kurz oder lang handlungsunfähig, weil fast alles Geld in die Sozialsysteme fließt und nichts mehr übrig bleibt für Investitionen. Das können wir uns nicht leisten.
