Punkte sammelt der Hyundai bei der Bedienung. Klimaanlage, Sitzheizung und Fahrmodi oder Lautstärke lassen sich über Tasten und Drehregler bedienen. Nur die berührungsempfindliche Leiste unter dem 10,25-Zoll-Touchscreen wirkt umständlich, da wären Knöpfe sinnvoller. Immerhin: Der nervige Tempowarner lässt sich per Lenkradtaste deaktivieren. Apple CarPlay und Android Auto sind nun serienmäßig an Bord.

Das Navigationssystem fährt etwas behäbig hoch und braucht nach dem Motorstart einen Moment, bis es verfügbar ist.

Angetrieben wird der Bayon von einem 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 100 PS. Im Testwagen kam er mit manuellem Sechsgang-Getriebe – optional gibt es für 1.800 Euro ein Doppelkupplungsgetriebe. Der Motor klingt typisch knurrig, hängt aber ordentlich am Gas. 172 Newtonmeter Drehmoment reichen für flottes Mitschwimmen in der Stadt und auf der Landstraße.

Die Kupplung kommt zackig, die Schaltung arbeitet präzise. Die Gänge lassen sich leicht einlegen, auch wenn die Wege etwas lang sind. Die Bremsen greifen früh und spürbar zu – das kann bei der ersten Fahrt aber überraschen. Verbrauch laut Bordcomputer: 7,5 Liter auf 100 Kilometer – auf dem Papier stehen 5,5 Liter.

Das Fahrwerk zeigt sich ausgewogen: Kopfsteinpflaster und Schlaglöcher steckt der Bayon souverän weg, ohne zu schaukeln. Die Lenkung ist direkt und recht leichtgängig. Auch die Assistenzsysteme arbeiten angenehm zurückhaltend. Der Spurhalteassistent etwa korrigiert sanft die Lenkung, ohne Piepen oder Vibrationen – so bleibt die Unterstützung im Hintergrund, aber zuverlässig wirksam.

Das Bayon-Basismodell (Select) startet bei 22.900 Euro. Unser Testwagen in der Ausstattungslinie Trend kostet ab 25.200 Euro (digitales Cockpit, beheizbares Lenkrad, LED-Scheinwerfer) – mit Komfortpaket (u. a. Klimaautomatik, Sitzheizung hinten, Smart-Key-System) summiert sich der Gesamtpreis auf 26.520 Euro.

Der Hyundai Bayon gehört nicht zu den großen Aufregern – weder im positiven noch im negativen Sinn. Aber genau das macht ihn interessant. Er ist ein angenehm unaufgeregter Alltagsbegleiter. Mit gutem Raumgefühl, solider Verarbeitung, sinnvoller Ausstattung und durchdachter Bedienung.

Nur sein Platz im Modellportfolio bleibt diffus – und sein Design wird nicht jeden überzeugen. Doch wer sich davon nicht abschrecken lässt, bekommt ein kompaktes Stadtauto mit erstaunlich vielen Talenten.

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