Jetzt wartet ein ganz entscheidendes Spiel: die 2. Runde im DFB-Pokal bei Mainz 05 am 30. Oktober. Sollten die Bayern dort tatsächlich ausscheiden und damit den ersten möglichen Titel der Saison verspielen, dann werden Diskussionen um Kompany deutlich an Fahrt aufnehmen. Diese Partie ist bis Jahresende die wichtigste für den deutschen Rekordmeister. Es geht nicht nur darum, den Triple-Traum am Leben zu halten. Es geht auch darum, die Stimmung und die Atmosphäre vereinsintern zu bewahren, keine Unruhe aufkommen zu lassen. Davon hängt der gesamte weitere Saisonverlauf ab.

Auch bei Borussia Dortmund ist nun der Trainer im Fokus. Nach dem 2:5 bei Real Madrid wurde schnell behauptet, Nuri Şahin hätte sich vercoacht mit den Umstellungen und Wechseln, die er vornahm. Es ist eine schwierige Situation, in der noch andere Faktoren beachtet werden müssen.

Denn beim Vorwurf an Şahin wird vergessen, dass da ja auch elf Spieler auf dem Platz standen, die ihre Aufgaben erfüllen mussten. Bei einer 2:0-Führung in Madrid gilt es grundsätzlich, das eigene Tor zu sichern, statt weiter nach vorn zu spielen, auf den dritten oder gar vierten Treffer zu gehen und dadurch defensiv angreifbar zu sein. Zumal bei der vielleicht stärksten Mannschaft weltweit, die zu Hause immer einen Gang höherschalten kann – das hat auch schon vor Wochen der VfB Stuttgart leidvoll erfahren müssen.

Wenn die geforderten Spieler dann aber nicht das leisten können, was erwartet wird, dann ist die Erkenntnis eher: Der BVB ist einfach nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen und hatte keine Möglichkeit mehr, sich zu befreien. Und das liegt dann auch an der Mannschaft. Şahin sollte sich jetzt fragen: Haben die Spieler, die ich gebracht habe, das abgerufen, was ich von ihnen erwartet habe? Das muss jetzt seine Analyse sein.

Ich muss es aber trotzdem auch sagen: Das ist alles noch sehr wackelig beim BVB. Schon am vergangenen Wochenende war es ein knappes Ding beim 2:1 gegen St. Pauli, jetzt haben sie es in Europa ordentlich abbekommen – wenn auch bei Real Madrid. Das ist nie konstant, nie dominant, was Dortmund zeigt, sondern viel zu wechselhaft. Jetzt müssen sie aufpassen, dass sie national nicht schon im November den Anschluss an die Spitzengruppe verlieren.

Aktie.
Die mobile Version verlassen