US-Index

Börse – Das hat es seit 1978 nicht mehr gegeben

18.12.2024 – 02:12 UhrLesedauer: 2 Min.

Ein Börsenexperte in der New York Stock Exchange (Archivbild). (Quelle: Brendan McDermid/Reuters)

In den USA erwarten die Anleger mit Spannung eine Entscheidung der Zentralbank. Der Dow Jones-Index verzeichnet derweil einen Negativ-Rekord.

Einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten US-Zinsentscheid haben sich einige Anleger von der Wall Street zurückgezogen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verlor am Dienstag 0,6 Prozent auf 43.450 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,3 Prozent auf 20.109 Zähler nach und der breit gefasste S&P 500 0,4 Prozent auf 6051 Stellen. Für den Dow war es der neunte Handelstag in Folge mit einem Verlust, die längste Negativserie seit Februar 1978.

Da eine weitere Zinssenkung der Fed um einen viertel Prozentpunkt als sicher gelte, richtete sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die anschließende Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell, sagte Naeem Aslam vom Vermögensverwalter Zaye. „Wir erwarten eine ‚falkenhafte‘ Botschaft. Dies bedeutet, dass Anleger ihre Erwartung weiterer aggressiver Zinssenkungen überdenken werden.“ Er rechne mit einer Pause bei der Lockerung der Geldpolitik.

Hierauf setzten offenbar auch Devisenanleger. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,2 Prozent. Im Gegenzug verbilligte sich der Euro um 0,2 Prozent auf 1,0489 Dollar.

Gefragt waren Kryptowährungen: Bitcoin legte 0,5 Prozent zu auf 106.614 Dollar. „Das nächste wichtige Ziel ist die 150.000er Marke“, sagte Zaye-Experte Aslam. „Viele glauben, dass wir diese Zahl noch vor Trumps Amtsantritt erreichen werden.“ Der künftige US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf eine Deregulierung der Kryptobranche und den Aufbau einer nationalen Bitcoin-Reserve versprochen.

Pfizer legten 4,7 Prozent zu. Der Pharma-Konzern stellte für 2025 einen Umsatz von 61 bis 64 Milliarden Dollar und einen Gewinn zwischen 2,80 und drei Dollar je Aktie in Aussicht. Der Mittelwert von Letzterem liegt über der Markterwartung von 2,88 Dollar. Zudem lasse der Ausblick dem Unternehmen Raum, die Ziele in den kommenden Monaten anzuheben, sagte Analyst Evan Seigerman von der Investmentbank BMO.

Die Aussichten für den Rohöl-Markt sind dagegen weniger rosig: Die Internationale Energieagentur prognostiziert wegen steigender Fördermengen in einigen Staaten wie den USA und Brasilien für 2025 einen Angebotsüberschuss von 950.000 Barrel pro Tag. Gleichzeitig droht durch den schwächelnden chinesischen Konsum eine geringere Nachfrage des Top-Abnehmers. Aus diesem Grund nutzten einige Anleger die Rally der vergangenen Woche für Gewinnmitnahmen, sagte Analyst Tony Sycamore vom Brokerhaus IG. Die US-Sorte WTI verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 70,20 Dollar je Barrel (159 Liter).

Ohne größeren Einfluss blieben die überraschend starken US-Einzelhandelsumsätze. „Das ist nur ein weiterer Beweis dafür, dass die US-Verbraucher insgesamt immer noch in guter Verfassung sind“, sagte Eric Sterner, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Apollo. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der größten Volkswirtschaft.

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