
Einsatz am Bahnhof Neustadt
Das erwartet Krimi-Fans im Neujahrs-„Tatort“ aus Dresden
t-online, dpa, Jasmin Beisiegel
29.12.2025 – 12:30 UhrLesedauer: 3 Min.
Eine blutverschmierte Jugendliche fleht die Dresdner Kommissarin um Hilfe an – ihre Schwester sei noch gefangen. Doch niemand glaubt ihr, außer Kommissarin Winkler.
Der neue Dresdner „Tatort“ beginnt mit einer düsteren Szene: Blutverschmiert flüchtet die Jugendliche Amanda (Emilie Neumeister) mitten in der Nacht aus einer Tierarztpraxis. Auf dem Boden liegt in einer Blutlache die Leiche einer Frau.
Verängstigt rennt die Jugendliche mit einem Skalpell in der Hand durch Dresden. Als sie im Bahnhof Dresden-Neustadt von der Menschenmenge überfordert ist, bedroht sie Passanten mit dem Skalpell, die sie schließlich überwältigen. So landet das Mädchen schließlich im Kommissariat.
Dort fleht sie Kommissarin Leonie Winkler (Cornelia Gröschel), die den Fall völlig überarbeitet übernimmt, um Hilfe an. Sie sei eingesperrt in einem Keller aufgewachsen. Ihre Schwester Jana sei dort noch gefangen.
Die Zeit drängt. Amanda fürchtet, dass der Vater Jana für ihre Flucht bestraft: „Kein Essen, kein Trinken, sie ist jetzt alleine eingesperrt. Wenn sie verdurstet, dann ist das meine Schuld.“ Wo sich der Keller befindet, kann Amanda nicht beschreiben. Auch ihren Nachnamen kann sie Winkler nicht nennen. „Entschuldigen Sie, aber das ist doch jetzt nicht wichtig. Ich muss doch zu Jana“, sagt sie.
Doch sagt das Mädchen die Wahrheit? Winklers Chef Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) hält ihre Geschichte für nicht glaubwürdig. Die Beurteilung einer Psychologin der Jugendanstalt, in der Amanda untergebracht wird, bestätigt seinen Zweifel. Dazu kommt: Das Team ist unterbesetzt und kann es sich nicht leisten, an einem Fall zu arbeiten, der keiner ist.
Kommissarin Winkler ist allerdings überzeugt, dass an der Geschichte des Mädchens etwas dran ist. Obwohl Amanda sie am Ende der Befragung angreift, setzt sie sich bei Schnabel dafür ein, ermitteln zu dürfen. „Wenn die Möglichkeit besteht, dass der Mann die Schwester einsperrt und verhungern lässt, dann haben wir eine Verantwortung.“ Mit diesen Worten überzeugt Winkler ihren Chef. Er gibt ihr 24 Stunden Zeit.
Winkler baut ein Vertrauensverhältnis zu Amanda auf. Je länger sie mit Amanda spricht, desto mehr sieht sie sich in ihrer Einschätzung bestätigt. Ihr Verhalten deckt sich mit der Geschichte einer Jugendlichen, die ihr Leben lang eingesperrt war: Bei einem Gespräch im Freien hält Amanda die Helligkeit nicht aus und bittet, an einen dunkleren Ort zu gehen. Auch alltägliche Dinge sind der Jugendlichen fremd. Als die Kommissarin mit ihr isst, stellt sich heraus, dass Amanda noch nie eine Pizza gesehen hat.