
Rentenpaket kann in Kraft treten
Was sich jetzt für Rentner und Beschäftigte ändert
Aktualisiert am 19.12.2025 – 11:51 UhrLesedauer: 5 Min.
Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat den Weg für das Rentenpaket freigemacht. t-online erklärt, was die Reformen für Sie bedeuten.
Das Rentenpaket der schwarz-roten Koalition hat die letzte Hürde genommen. Nach dem mehrheitlichen „Ja“ im Bundestag hat jetzt auch der Bundesrat zugestimmt. Das Gesetzespaket umfasst unter anderem die viel besprochene Haltelinie von 48 Prozent beim Rentenniveau, gegen die sich insbesondere junge Abgeordnete der Union gestemmt hatten. t-online zeigt, was genau beschlossen wurde und was das für Sie im Einzelnen bedeutet.
Es war das zentrale Anliegen der SPD und gleichzeitig der größte Zankapfel: die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis zum Jahr 2031. Um zu verstehen, was damit gemeint ist, muss man bereits einiges an Vorwissen über das deutsche Rentensystem mitbringen. In jedem Fall bedeutet die Maßnahme nicht, wie fälschlicherweise oft angenommen, dass Rentner 48 Prozent ihres letzten Bruttolohns als Rente erhalten.
Das Rentenniveau beschreibt stattdessen, wie hoch die Rente eines Durchschnittsrentners im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen ist. Liegt das Rentenniveau bei 48 Prozent, bedeutet das: Nach 45 Beitragsjahren erhalten Rentner, die 45 Jahre zum Durchschnittsentgelt gearbeitet haben, 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes, der dann aktuell gilt. Diese sogenannte Standardrente entspricht heute einem Wert von 1.835,55 Euro brutto im Monat.
Zieht man beim Rentenniveau nun eine Haltelinie ein, also die 48 Prozent, unter die das Niveau nicht fallen darf, bedeutet das für Rentner, dass die Höhe ihrer Renten mit der Entwicklung der Löhne Schritt hält. Präziser formuliert: Die Rentenanpassung, die jedes Jahr am 1. Juli stattfindet, fällt in der Regel höher aus, als sie aufgrund der alternden Gesellschaft eigentlich dürfte. Um Beitragszahler nicht noch weiter zu belasten, werden diese zusätzlichen Kosten aus Steuermitteln finanziert. 2031 sind das etwa bis zu 11 Milliarden Euro.
Diese Ausgaben fehlen im Bundeshaushalt dann womöglich an anderer Stelle und werden hauptsächlich von Bürgern im Erwerbsleben getragen. Die Junge Gruppe monierte, dass die Haltelinie auch für die Zeit nach 2031 zu einem höheren Rentenniveau als ohne Gesetz und damit zu weiteren Kosten von rund 15 Milliarden Euro jährlich führt. Laut Koalitionsbeschluss soll eine Rentenkommission aber prüfen, ob man bis dahin weitere Maßnahmen ergreift, die diese Folgekosten wieder wettmachen.